Jetzt zeige sich, dass diejenigen, die Pauli in den vergangenen Monaten gewähren ließen, der Partei geschadet hätten, so Stoiber angeblich zu Parteifreunden. Die Folgen dieser Fehleinschätzung seien noch nicht absehbar: "Jetzt ist der Geist aus der Flasche."
Beckstein findet Fotos "peinlich"
Der designierte Ministerpräsident und amtierende Innenminister Günther Beckstein (CSU) bekräftigte, in seinem Kabinett werde für Pauli kein Platz sein. Beckstein sagte der "Bild am Sonntag", Pauli habe sich stark verändert.
"Es ist wohl so, dass nicht sie die Medien beherrscht, sondern die Medien Macht über sie gewonnen haben." Er empfinde die Fotos "als peinlich". Auch Bayerns Wirtschaftsminister Erwin Huber (CSU) kritisiert die Fotos.
"Nicht mehr ernst zu nehmen"
"Frau Pauli ist nicht mehr ernst zu nehmen", sagte Huber dem Nachrichtenmagazin "Focus". Huber will im September als CSU-Vorsitzender kandidieren. Nach seiner Auffassung schadet Pauli "dem Ansehen der Frauen in der Politik gewaltig".
CSU-Generalsekretär Markus Söder empfahl Pauli, ihre Parteiämter ruhen zu lassen. "Das wäre das Beste für sie und für die CSU. Sie sollte sich jetzt besinnen und dann vielleicht etwas anderes machen", sagte er gegenüber der Illustrierten "Bunte".
"Pauli hat sich selbst gerichtet"
Söder sagte, die Aufnahmen sprächen für sich. Die Entwicklung Paulis von einer erfolgreichen Kommunalpolitikerin hin zu einer tragischen Medienfigur sei traurig. Unsionspolitiker Hans-Peter Uhl hatte gemeint, Pauli habe sich mit den Fotos "selbst gerichtet".
Der CSU-Abgeordnete Norbert Geis erklärte in der "Mitteldeutschen Zeitung", Politik müsse ein gewisses Maß an Seriosität bewahren. Pauli habe jedoch "diese Seriosität verletzt. Sie kann nicht damit rechnen, auf diesem Weg höhere Ämter in der CSU zu erreichen."
Links:
- Park Avenue
- Gabriele Pauli (Wikipedia)
- CSU