Große Gala im Juni 2010 geplant

Ioan Holender über die Pläne für sein Opern-Finale.
"Ich würde mir Klaus Bachler als Staatsopern-Chef wünschen", sagte der 2010 scheidende Staatsopern-Direktor Ioan Holender Dienstag in einem "Kurier"-Interview.

"Wenn dieses Land klug genug gewesen wäre, hätte es ihn auch schon zum Intendanten der Salzburger Festspiele gemacht und nicht jetzt nach München gehen lassen." Burgtheater-Leiter Bachler übernimmt 2008 die Leitung der Bayerischen Staatsoper.

Kein Versprechen an Shicoff
Bei der Findung seines Nachfolgers sollte man den Dirigenten Franz Welser-Möst "in die Überlegungen unbedingt einbeziehen", so Holender.

Er glaube nicht, dass Bundeskanzler Alfred Gusbenbauer (SPÖ) seinem Freund Neil Shicoff, der als Favorit für die Staatsopern-Direktion gehandelt wird, bereits eine Zusage gemacht hat: "Ich glaube nicht, dass Gusenbauer jemandem so etwas schon im Vorfeld versprochen hat."

Finale steht schon fest
Fixiert ist dagegen, dass Shicoff 2010 Teil eines fulminanten Finales der Direktion Holender sein wird: "Am 30. Juni wird es 'Parsifal' geben - die Oper, mit der wir begonnen haben. Thomas Hampson, Matti Salminen und Waltraud Meier werden singen, dazu Johan Botha oder noch einmal Domingo", gibt Holender Einblick in seine präzise Vorplanung.

"Am 29. steht 'Die Jüdin' mit Neil Shicoff auf dem Programm. Am 28. 'Forza del Destino' mit Jose Cura, Zubin Mehta dirigiert. Am 27. gibt es 'Tannhäuser' mit Botha, am 26. eine Gala zum Thema 'Hier hat's begonnen'. Da kommen Künstler, die ihre Weltkarriere am Ring gestartet haben, von Vesselina Kasarova bis Natalie Dessay und von Schade bis Botha."

Alte Inszenierungen "praktikabel"
Dass die Wiener Staatsoper viele alte Inszenierungen im Repertoire hat, verteidigte der Direktor: "Natürlich sind einige Inszenierungen ästhetisch überholt. Aber viele alte sind, im Gegensatz zu einigen neuen, sehr praktikabel. Und sie ermöglichen, dass jeden Abend gespielt wird. Dafür kämpfe ich bis zur letzten Sekunde. Ich finde Schließtage schrecklich."

Bleiben werde "in erster Linie die Kinderoper", aber auch die Nutzung der Opernball-Kulisse für die "Zauberflöte für Kinder", die Übersetzungsanlage und das Museum. Außerdem sei er "auf dem besten Weg, dass es gelingt, jede Vorstellung der Oper auf Bildschirme nach außen zu übertragen".

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