Rochom P'ngieng ist jetzt 27 Jahre alt und kann kaum noch sprechen. Die Auskunft über ihr Schicksal gestaltet sich auch Wochen nach ihrem Auffinden schwierig.
Betreuer: Keine bekannte Sprache
Sie fing allerdings an, mit ihren Betreuern zu kommunizieren. "Wir haben Tests gemacht und sie hat eine gewisse Antwort gegeben. Sie hat einige Worte gesprochen, sogar zu mir, obwohl ich nicht Teil der Familie bin", sagte Hector Rifa von der Vereinigung Psychologen ohne Grenzen.
Die junge Frau spreche jedoch keine bekannte Sprache, auch nicht die ihrer Familie aus dem Bergvolk der Phnong.
Anhand von Narbe identifiziert
Der Vater ist überzeugt, dass es sich um seine Tochter handelt. "Ich würde 10.000 Dollar gegen jeden wetten, der glaubt, dass das nicht meine Tochter ist", sagte der Polizist Sal Lou in seinem Dorf Oyadao, rund 600 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Phnom Penh.
Er hatte die splitternackt am Rande des Urwalds entdeckte Frau anhand ihrer Gesichtszüge und einer Narbe Ende Jänner als seine Tochter Rochom P'ngieng identifiziert, die 1988 verschwunden war.
Wirklich jahrzehntelang im Dschungel?
Da Hände und Füße der Frau sehr weich waren, die Haare nicht verfilzt und die Fingernägel anscheinend ordentlich geschnitten, kamen aber Zweifel auf, ob sie wirklich jahrzehntelang wild im Dschungel lebte.
Narben an den Handgelenken der Frau lassen zudem vermuten, dass sie über lange Zeit gefesselt wurde.
Affenähnlich bewegt
Ein Bauer hatte die Frau aus dem Dschungel entdeckt, als sie Essen stehlen wollte. Sie hatte sich Augenzeugen zufolge einem Affen ähnlich bewegt und auf dem Boden nach Essbarem gesucht.
"Sie ist wie ein halber Mensch und ein halbes Tier", hatte der Polizeichef des Bezirks Oyadao in der Provinz Rattanakiri, Mao San, nach ihrem Auffinden gesagt. "Sie ist verdreht. Sie schläft tagsüber und steht nachts auf."
Mehrfach Flucht versucht
Rochom P'ngieng hatte nach Angaben ihrer vermeintlichen Familie zunächst mehrfach versucht, zurück in den Dschungel zu fliehen.