Plus von 30 Prozent

Kursrallye vor Hintergrund von Gerüchten über Übernahme.
Die Aktie des heimischen Edelstahlherstellers Böhler-Uddeholm hat am Freitag ihre jüngste Kursrally fortgesetzt und bei 81,39 Euro geschlossen. Das entspricht einem astronomischen Kursplus von 30,43 Prozent.

Auch die Umsätze waren auffallend hoch: Mit 2,31 Mio. gehandelten Stück wechselten Böhler-Aktien im Wert von gut 333 Mio. Euro (Doppelzählung) den Besitzer. Bereits in den vergangenen Tagen hatte das Papier vor dem Hintergrund von in den Medien kolportierten Übernahmespekulationen stark zugelegt.

"Wir sind ratlos"
"Wir sind ratlos, wer da kauft und den Kurs so irre in die Höhe getrieben hat", meinte Böhler-Uddeholm-Sprecher Randolf Fochler. Weder Käufer noch Hintergrund für die Käufe seien dem Unternehmen bekannt.

Salzgitter dementiert
An den Börsen waren zuletzt Gerüchte über ein mögliches Einstiegsinteresse der deutschen Salzgitter bei Böhler-Uddeholm aufgetaucht. Der deutsche Stahlgigant hat ein Interesse aber mittlerweile bereits dementiert.

Salzgitter habe keinerlei Interesse, den österreichischen Edelstahlhersteller zu übernehmen. "An dem Gerücht ist nichts dran, ich weiß nicht, woher das kommt", sagte der Vorstandsvorsitzende von Salzgitter, Wolfgang Leese, bereits am Donnerstag.

"So etwas noch nie erlebt"
Entsprechend herrschte auch auf dem Markt weiter Rätselraten rund um das gigantische Kursplus. "So etwas habe ich noch nie erlebt", sagte eine Aktienhändlerin einer Großbank. Die große Nachfrage nach Böhler-Uddeholm-Aktien begründet die Händlerin sowohl mit dem dreifachen Verfallstermin auf dem Terminmarkt als auch mit den Übernahmegerüchten beim Stahlhersteller.

Allein für einen Verfallstermin, auch für einen dreifachen, sei die Nachfrage klar übertrieben gewesen. "Salzgitter hat nicht wirklich das Interesse dementiert, sondern nur die Gespräche. Und miteinander sprechen muss man nicht, um Aktien zu kaufen", vermutete die Händlerin.

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