Kultserie mit Startschwierigkeiten

Erster Pilotfilm wurde als zu anspruchsvoll abgelehnt.
Als am 8. September 1966 das "Raumschiff Enterprise" im US-Sender NBC zum ersten Mal unterwegs war, um neue Welten zu erforschen, hat wohl niemand den bevorstehenden Erfolg von "Star Trek" geahnt.

Erfunden wurden die Science-Fiction-Abenteuer vom 1921 geborenen Gene Roddenberry, der im Zweiten Weltkrieg als Pilot diente und nach einem Intermezzo als Polizist Drehbücher für Fernsehserien zu schreiben begann.

Durchbruch mit "The Lieutenant"
Nachdem Roddenberry mit einer Marineserie ("The Lieutenant") den Durchbruch geschafft hatte, wechselte er das Genre und wandte sich Science-Fiction zu.

Roddenberry versuchte zunächst vergeblich, eine Science-Fiction-Serie, in der ein Raumschiff mit dem Namen "Yorktown" nach neuem Leben und neuen Zivilisationen suchen sollte, bei diversen Studios produzieren zu lassen - zu teuer und unsicher, so die Argumentation.

Als zu anspruchsvoll abgelehnt
Der Sender NBC zeigte schließlich Interesse und drehte 1964 innerhalb von neun Tagen den Pilotfilm "The Cage", in dem bereits die "USS Enterprise" im Einsatz war.

Der Pilotfilm selbst wurde in den Chefetagen des Senders allerdings abgeschmettert: Zu hoch sei das Niveau für ein durchschnittliches Publikum, argumentierte NBC.

Spocks Ohren zu "satanisch"
Dass bei Roddenberry verschiedene Rassen in Eintracht nebeneinander agierten und noch dazu eine Frau auf der Brücke - Majel Barrett, die spätere Ehefrau von Roddenberry - neben dem Captain (gespielt von Jeffrey Hunter) Befehle erteilte, stieß ebenfalls auf Empörung.

Und dann sorgte das "satanische Aussehen" von Spock für Bedenken - in der Serie wurden später sogar von manchen Zensoren lokaler Sender die spitzen Ohren wegretuschiert.

James T. Kirk übernimmt Kommando
Trotz aller Kritik schienen einige Vertreter von NBC das Potenzial erkannt zu haben und gaben Roddenberry eine weitere Chance.

Im zweiten Pilotfilm nahm er zahlreiche Veränderungen vor: William Shatner wurde als Captain James T. Kirk verpflichtet, erstmals an Bord waren außerdem Chefingenieur Montgomery Scott (James Doohan), der Physiker Hikaru Sulu (George Takei) und Michelle Nichols als Nachrichtenoffizierin Nyota Uhura.

Majel Barrett übersiedelte von der "Brücke" in die Krankenstation. Eine blonde Perücke und ein Aliasname tricksten die TV-Bosse aus, die Barrett nicht mehr auf der Besetzungsliste sehen wollten.

Protestbriefe retteten "Enterprise"
Am 8. September 1966 ging "Star Trek" zum ersten Mal auf Sendung. Captain Kirk und Mr. Spock mussten zunächst allerdings permanent gegen niedrige Einschaltquoten, schlechte Sendeplätze und Budgetprobleme kämpfen.

NBC wollte die Serie deswegen 1968 absetzen, wurde aber durch Protestbriefe von Fans abgehalten. Ein Jahr später war dennoch Schluss. Richtig erfolgreich wurde die Serie erst durch Wiederholungen. Seither wurden mehrere Folgeserien mit insgesamt über 700 Episoden, zehn Kinofilme, Hunderte Romane und etliche Computerspiele herausgebracht.

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