Zum elften Mal in unendliche Weiten

Im Herbst beginnen die Dreharbeiten zu einem neuen "Star Trek"-Film.
Jetzt ist es fix: Das Raumschiff "Enterprise" wird wieder fliegen. Gerüchte und halboffizielle Ankündigungen über einen neuen "Star Trek"-Kinofilm gab es schon länger. Nun hat das Hollywood-Studio Paramount angekündigt, dass der elfte Film der Science-Fiction-Reihe tatsächlich ab Herbst gedreht und zu Weihnachten 2008 in die Kinos kommen wird.

Abrams will alles umkrempeln
Das große Bangen für hartgesottene "Star Trek"-Fans hat damit erst begonnen. Denn Regisseur J. J. Abrams - einer der angesagtesten kreativen Köpfe Hollywoods, der "Mission: Impossible III" drehte und die Kultserien "Alias" und "Lost" (mit)erfand - will im "Star Trek"-Universum keinen Stein auf dem anderen lassen.

Was vorher geschah
Der neue Film soll keine weitere Fortsetzung und auch nicht mit den längst pensionsreifen Hauptdarstellern von "Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert" besetzt werden, sondern ist als Prequel zur in den 60ern gedrehten Originalserie angelegt.

Anders gesagt: Captain Kirk, Spock und Dr. McCoy kommen wieder ins Kino - und wer sie spielen soll, ist Gegenstand heftiger Spekulationen in Hollywood und unter Fans.

Schlüpft Damon in Shatners Fußstapfen?
Laut neuesten Insider-Gerüchten wünschen sich die Paramount-Manager die Hollywood-Stars Matt Damon als Kirk, Adrien Brody als Spock und Gary Sinise als McCoy.

Damon ist dabei laut dem Internet-Filmmagazin IGN "näher daran, Realität zu werden, als die anderen Kandidaten". Sinise habe neben seiner Arbeit für "CSI: New York" nur begrenzt Zeit für Filmprojekte, und Brody sei als Hauptdarsteller in einem neuen "Hulk"-Film im Gespräch, der ebenfalls im Herbst gedreht werden soll.

Rätselraten über Plot
Noch größere Spekulationen gibt es in Fankreisen darüber, worum es in dem neuen Film genau gehen soll. Das Drehbuch der "Mission: Impossible III"-Autoren Alex Kurtzman und Roberto Orci ist in Grundzügen offenbar bereits fertig gestellt, doch Details dringen kaum nach außen.

Ursprünglich war angekündigt, der Film zeige, wie einander ein junger James T. Kirk und ein junger Mr. Spock vor ihren ersten "Enterprise"-Abenteuern an der Sternenflottenakademie kennen lernen.

IGN berichtet nun, es handle sich dabei höchstens um einen Bruchteil des Films. Vielmehr werde man die komplette erste Mission des "Enterprise"-Teams auf der Leinwand sehen können.

Film floppte, Serie wurde abgesetzt
Die ersten zehn "Star Trek"-Kinofilme erwiesen sich mit einer Milliarde Dollar Gewinn als äußerst lukrativ. Die letzte Folge, "Star Trek: Nemesis", war vor vier Jahren allerdings ein massiver Flop und spielte weltweit in den Kinos nur 67 Million Dollar ein - nur sieben Millionen mehr als die Produktionskosten.

Die fünfte TV-Serie im "Star Trek"-Universum, "Enterprise", wurde 2005 nach vier Staffeln wegen zu geringer Einschaltquoten abgesetzt.

Düster und zeitgemäß
Gleichzeitig machte die Neuauflage von "Battlestar Galactica" im US-Fernsehen vor, wie man ein vorhandenes Science-Fiction-Konzept heute aufbereiten muss, um Publikum wie Kritiker zu begeistern: düster, unverblümt und mit deutlichen Allegorien auf aktuelle politische und gesellschaftliche Themen.

Es dürfte also kein Zufall sein, dass die lukrative Marke "Star Trek" nun ausgerechnet einem Fernsehmacher in die Hände gelegt wurde und dieser sich auf die Ursprünge der Serie beruft. Abrams steht jedenfalls eine fast unmögliche Mission bevor: Er wolle "einen Film für lebenslange Fans und für die Uneingeweihten" drehen, erklärte er.

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