Darin enthalten gewesen seien unter anderem die Organisation von Reisen und Veranstaltungen sowie die Erstellung von Gesprächsdossiers. Die Agentur 100 % Communications habe seine Tätigkeit in Österreich "umfassend begleitet", so der Geschäftsführer der für Gegengeschäfte zuständigen Euro Business GmbH (EBD).
Summen weder bestätigt noch dementiert
Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ) hatte erst am Sonntag gesagt, dass der Eurofighter-Vertrag "obsolet" wäre, wenn aus den Werbemillionen nur ein einziger Euro an das BZÖ geflossen sei.
Medial wurde zuletzt kolportiert, dass die Rumpold-Werbeagentur nur gut zwei Millionen der 6,6 Millionen für Werbeeinschaltungen ausgegeben haben soll. Von Bergner wurden die genannten Summen "weder bestätigt noch dementiert".
Heurigenbesuch und Road-Show?
Wofür die restliche Summe aufgewendet wurde, konnte Bergner nicht sagen, er stellte lediglich Vermutungen an, nach denen ein Heurigenbesuch mit Industrievertretern sowie eine Eurofighter-Road-Show daraus finanziert wurden.
Bergner gab weiters an, im Rahmen der genannten Eurofighter-Road-Show 2002 auch mit dem damaligen Verteidigungsminister Herbert Scheibner (damals FPÖ, heute BZÖ) zusammengetroffen zu sein, konnte aber keinen genauen Termin nennen. Scheibner hatte im Ausschuss ausgesagt, vor der Typenentscheidung im Juli 2002 Kontakte mit Firmenvertretern bewusst vermieden zu haben.
6,6 Mio. "erschrecken mich nicht"
Bergner wurde am Montag vier Stunden lang befragt. Nach mehrmaligen Nachfragen zum umstritten Werbevertrag meinte Bergner, die 6,6 Millionen "erschrecken mich nicht".
"Es gibt auch in diesem Land Unternehmen, die bis zu zwei Milliarden Euro Jahresumsatz haben und 700 Millionen in PR stecken."
Wie der Vertrag zu Stande kam
Entstanden sei der Rumpold-EADS-Vertrag über den Lobbyisten Erhard Steininger, der Rumpolds Agentur in München dem Eurofighter-Konzern vorgestellt habe.
Bei dieser Präsentation anwesend waren laut Bergner sowohl Rumpold als auch seine Frau Erika, die Bergner in der Folge mit einem Kommunikationskonzept in Österreich begleitet habe.
Lobbyist verweigert Aussage
Steininger, der einen Vertrag mit EADS und Rumpold haben soll, hatte sich im Ausschuss geweigert, Auskunft über seine Geschäftsbeziehungen zu geben - unter Berufung auf die Verschwiegenheitspflicht gegenüber EADS.
Gegen den Trauzeugen von "Airchief" Erich Wolf wurde deswegen beim Bezirksgericht ein Antrag auf Beugestrafe eingebracht. Bergner erklärte unterdessen, die Verschwiegenheitspflicht gegenüber EADS, von der er nach eigenen Angaben nicht entbunden ist, nach eigenem Ermessen mit seinen Aussagen nicht verletzt zu haben.
Kein fixes Budget?
Über die Kosten der Eurofighter-PR konnte Bergner keine Auskunft geben. Das Budget sei von der Kommunikationsabteilung verhandelt worden. Seines Wissens habe es aber kein festes Kommunikationsbudget gegeben, sondern nur eine Größenordnung.
Kryptisch gab sich Bergner auch über die Eigentümerstruktur seiner Firma. So wollte er keine Angaben über den Treugeber der EBD machen.
"Zahlreiche Gespräche"
Nach einer Eurofighter-Präsentation am 17. April 2002 im Infrastrukturministerium gefragt verwies Bergner auf zahlreiche Gespräche in Österreich, unter anderen mit Gusenbauer, Minister Martin Bartenstein (ÖVP), den Ausschussmitgliedern Günther Kräuter (SPÖ) und Werner Kogler (Grüne), den Landeshauptleuten Josef Pühringer (ÖVP), Jörg Haider (BZÖ) und Michael Häupl (SPÖ).
"Differenz der Betriebskosten gering"
Bergner bestätigte außerdem die Vermutung der ÖVP-Fraktionsvorsitzenden Maria Fekter, wonach die Differenz der Betriebskosten der einzelnen Flugzeugtypen nicht höher als drei bis vier Prozent sei. Bergner betonte, dass er nicht verstehe, wie es zu so "großen Unterschieden" bei den Betriebskosten kommen könne wie medial kolportiert.
Er pflichtete ebenfalls Fekters Aussage bei, die Zwischenlösung mit alten Flugzeugen sei sehr kostspielig. "Soweit ich weiß, haben bei der Lebensverlängerung der Draken allein die Ersatzteile für zwei Jahre 80 Millionen Euro gekostet", so Bergner.
Links: