In der spanischen Presse hieß es am Donnerstag, Erika Ortiz habe möglicherweise Selbstmord begangen.
In Ermittlerkreisen gebe es entsprechende Vermutungen, berichtete die Zeitung "El Pais" in ihrer Online-Ausgabe. Der Königspalast hatte am Mittwoch den Tod bekannt gegeben. König Juan Carlos erfuhr davon, wenige Stunden bevor er in Baden-Baden den Deutschen Medienpreis entgegennahm. Königin Sofia brach eine Reise durch Indonesien ab.
Schwester litt unter Angstzuständen
Erika Ortiz habe sich wegen Angstzuständen und Stress behandeln lassen, berichtete "El Pais". In ihrer Wohnung sei eine leere Medikamentenpackung gefunden worden.
Die Zeitung "El Mundo" berichtete ebenfalls unter Berufung auf Ermittlerkreise, möglicherweise habe sich Ortiz mit Beruhigungsmitteln umgebracht.
Tot in der Wohnung gefunden
Die Tote war am Mittwoch in ihrer Wohnung am Stadtrand von Madrid gefunden worden; in der Nähe hatte auch Prinzessin Letizia vor der Bekanntgabe ihrer Beziehung mit Kronprinz Felipe gelebt. Letizia traf die schockierende Nachricht gegen Ende ihrer Schwangerschaft. Sie erwartet Anfang Mai ihre zweite Tochter.
Keine Todesursache genannt
Der spanische Königspalast hatte am Mittwoch bei der Bekanntgabe des Todes keine Ursache genannt. Ortiz wurde häufig von Paparazzi verfolgt, seitdem ihre Schwester im Mai 2004 den spanischen Kronprinzen Felipe geheiratet hatte.
Zuletzt hatte die spanische Boulevardpresse ausführlich ihre Scheidung von dem Bildhauer Antonio Vigo kommentiert.
Ortiz hinterlässt ihre kleine Tochter Carla. Laut "El Pais" war Ortiz zuletzt am Freitag der Vorwoche zur Arbeit erschienen. Für Dienstag und Mittwoch hatte sie sich demnach freigenommen.
Rasche Beerdigung
Nach einer Autopsie wurde die Leiche noch am Donnerstag eingeäschert. An der kleinen privaten Trauerzeremonie am frühen Nachmittag in Tres Cantos nördlich von Madrid nahmen nach Angaben des Königshauses neben Felipe, Letizia und Angehörigen der Verstorbenen auch König Juan Carlos sowie Felipes Schwestern Elena und Cristina teil.
Königin Sofia war nicht rechtzeitig von ihrer Indonesien-Reise zurückgekehrt, die sie nach der Todesnachricht vorzeitig beendet hatte. Sie hatte seit Anfang der Woche spanische Hilfsprojekte in dem Land besucht.
Der spanische Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero und der konservative Oppositionsführer Mariano Rajoy übermittelten der Königsfamilie ihre Beileidsbekundungen.
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