Kopfschütteln über "Chef des Geldes"

Kopfschüttelnde Blicke auf die Socken des Weltbankchefs.
Bei seinem Türkei-Besuch hat der Präsident der Weltbank, Paul Wolfowitz, nicht nur mit Lob für die türkische Reformpolitik die Aufmerksamkeit der Medien auf sich gezogen.

Schlagzeilenträchtig erschienen dem türkischen Boulevard nicht zuletzt die Socken des einstigen Hardliners der amerikanischen Nahostpolitik.

©Bild: APA
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Als Wolfowitz nämlich bei seinem Besuch der Selimiye-Moschee in Edirne die Schuhe auszog,
kamen zum Erstaunen der Anwesenden zwei große Löcher in seinen Socken zum Vorschein.

Wolfowitz' Füße auf Titelseiten
Als er die peinliche Situation bemerkte, schlüpfte der frühere US-Vizeverteidigungsminister zwar schnell in ein paar Hausschuhe, wie türkische Medien am Montag berichteten.

Das bewahrte Wolfowitz allerdings nicht mehr davor, dass seine löchrigen Socken samt sarkastischen Kommentaren am Montag auf den Titelseiten einem breiten Publikum präsentiert wurden. "Der Chef des Geldes hat Löcher in den Socken", war etwa in der auflagenstarken "Hürriyet" zu lesen.

Zu wenig Kleingeld für Souvenirs
Damit aber nicht genug: Beim anschließenden Besuch eines Basars kam Wolfowitz erneut in eine missliche Lage, als er beim Kauf von zwei silbernen Armbändern feststellen musste, nicht genügend Kleingeld dabei zu haben.

Einer seiner zwei Leibwächter hatte schließlich Nachsehen für die Geldnot des Weltbankchefs und streckte diesem den fehlenden Betrag vor.

Lob für Reformkurs
Trotz Kopfschüttelns über Wolfowitz' Socken und seine knappe Urlaubskassa zeigten sich die Gastgeber erfreut über das Lob des Weltbankchefs für den eingeschlagenen Reformkurs.

"Der wirtschaftliche Fortschritt der Türkei ist beeindruckend", hatte Wolfowitz am Sonntag nach einem Treffen mit dem türkischen Finanzminister Ali Babacan erklärt. Derzeit ist die Türkei der drittgrößte Kreditnehmer der Weltbank. Bis Ende 2006 wurden dem Land Darlehen über 18,5 Milliarden Dollar gewährt, um die Reform der Sozialsysteme und der Verwaltung sowie den Ausbau der Infrastruktur und Privatisierungen zu finanzieren.

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