Das stellten Professor Gabriel Bitton und seine Kollegen von der Universität Florida fest und veröffentlichten ihre Ergebnisse im "Journal of Environmental Health".
Tausende Keime
Dabei sei vor allem die Hitze und weniger die Strahlung im Gerät verantwortlich, so die Forscher.
Küchenschwämme, Geschirrtücher und Putzlappen gelten als ideales Biotop für Krankheitserreger. Aus rohen Eiern, Fleisch und Gemüse kommende Bakterien und Viren gedeihen im feuchten Klima der Schwämme.
Geschätzte 20.000 Keime tummeln sich in einem nur 10 Quadratzentimeter großen Küchenschwamm, darunter häufig Escherichia-coli-Bakterien und Salmonellen.
Hunderttausende Lebensvergiftungen
Oft sind sie für Lebensmittelvergiftungen verantwortlich, rund 200.000 Fälle davon gibt es jährlich Deutschland, geschätzte 1,3 Millionen in Großbritannien und sechs Millionen in den USA. Dort sterben etwa 9.000 Menschen pro Jahr an Keimen aus dem Essen, schreibt Britton.
Mikrowellen im Härtetest
In Experimenten testeten die Wissenschaftler die sterilisierende Wirkung von Mikrowellen mit reichlich mit Fäkalbakterien, Viren, Parasiten und sonstigen Bakteriensporen angereicherten Schwämmen.
Große Wirkung nach kurzer Zeit
Bereits nach zwei Minuten in der Mikrowelle bei voller Stärke waren 99 Prozent der Bakterien abgetötet, Escherichia coli bereits nach 30 Sekunden.
Die weit verbreiteten Sporen und häufig für Lebensmittelvergiftungen verantwortlichen Sporen des Bacillus Cereus gelten eigentlich als sehr resistent gegenüber Hitze, Strahlung und chemischen Verfahren. Doch vier Minuten in der Mikrowelle machen auch ihnen den Garaus.
Alle zwei Tage
Oft werde versucht, Küchenschwämme im Geschirrspüler oder der Waschmaschine zu reinigen, so Britton. Wenn man sie aber wirklich rein und desinfiziert und nicht nur sauber haben will, sollte man die Mikrowelle verwenden, so der Forscher. Wird regelmäßig gekocht, sollten sie alle zwei Tage gereinigt werden.
Böse Überraschungen durch Metall
Zwei Dinge seien allerdings zu beachten: Schwämme und Putztücher sollten feucht in das Gerät gelegt werden um eine mögliche Brandgefahr zu vermeiden.
Und sie sollten jedenfalls nicht metallhaltig sein wie manche Topfreiniger - der Funkenschlag in der Mikrowelle könnte eine böse Überraschung sein, bis hin zum Defekt des Geräts.
Keime vor allem auf Arbeitsflächen
Hugh Pennington, Experte für Nahrungsmittelsicherheit an der Universität Aberdeen, kann die Forschungsergebnisse nur bestätigen, schließlich sei es logisch, die Keime durch Hitze zum Verschwinden zu bringen.
Ob es dadurch zu einer signifikanten Abnehmen von Lebensmittelvergiftungen komme, bezweifelt er aber gegenüber der BBC: Meist würden die Keime an den Arbeitsfläche oder Schneidbrettern übertragen, etwa wenn dort zunächst Hühnerfleisch vorbereitet wird und anschließend ohne Reinigung mit Nahrung, die nicht gekocht wird - wie Salate - hantiert wird.
Methode nicht nur für die Küche
Britton und sein Team testeten die Methode aber nicht nur für die Küchenhygiene: Sie versuchten auch benutzte medizinische Spritzen zu sterilisieren - ebenfalls mit Erfolg, allerdings dauerte es bis zu zwölf Minuten und damit erheblich länger.
Und sogar für den Kampf gegen Bioterrorismus könnte die Mikrowelle eine einfache Lösung darstellen. Die Forscher wollen versuchen, auch Anthrax-Erreger darin unschädlich zu machen.
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