Ab März im Einsatz

Auch Verwechslung von Babys soll verhindert werden.
Zum Schutz von Neugeborenen setzt ein Pariser Krankenhaus künftig verstärkt auf technische Hilfsmittel.

Bereits ab März will das Klinikzentrum Le Raincy-Montfermeil als erstes französisches Krankenhaus "Armfesseln" für Babys einsetzen, um damit Entführungen zu verhindern.

20 Gramm schweres Armband
Die Geräte bestehen aus einem Armband und einem kleinen Kasten, die zusammen nicht mehr als 20 Gramm wiegen und Namen, Vornamen, Geburtsdatum und eine Gerätenummer speichern.

Sobald das Kind aus einem vorgegebenen Bereich entfernt wird, schlägt der Apparat Alarm. Das gilt laut der Klinik auch, wenn versucht wird, das Gerät zu öffnen oder zu entfernen.

Zwei Entführungen als Anlass
In dem Großkrankenhaus gab es in den vergangenen fünf Jahren zwei Entführungen von Säuglingen.

Nach Klinikangaben werden die Geburtsstationen mit rund 40 elektronischen Armbändern ausgestattet, wobei sich Eltern laut Krankenhausleitung weigern können, das Gerät anbringen zu lassen.

Auch Videoüberwachung wird installiert
Gleichzeitig wird in der Klinik mit 2.000 bis 2.300 Geburten pro Jahr eine Videoüberwachung installiert; der Zugang zur Neugeborenenstation wird mit Zugangskarten beschränkt.

Kostenpunkt: 150.000 bis 200.000 Euro
Bereits ab nächstem Jahr plant auch die Klinik der nordfranzösischen Stadt Le Havre die Einführung elektronischer Armbänder für Babys. Rund 150.000 bis 200.000 Euro werden dort für die Installation des Systems veranschlagt.

Entführung erfolgreich vereitelt
Im Einsatz befindet sich die Technik bereits in US-Spitälern. Aber auch einige deutsche Kliniken, darunter etwa das Marienhospital im nordrhein-westfälischen Schwerte, setzen schon auf elektronische Armbänder für Babys.

Rund 20.000 Euro hat dort die Anschaffung der "Baby-Guards" gekostet, die nach Angaben der Geschäftsführung auch ein unbeabsichtigtes Vertauschen der Kinder verhindern sollen.

Erfolgreich im Einsatz war die Technik bereits in einem Krankenhaus im US-Bundesstaat North Carolina, wo eine Kindesentführung verhindert werden konnte.