"Fans wird nicht fad"

Hahnenkamm-Rennen bleiben trotz Abfahrtsabsage Pflichttermin für High Society.
Unbeeindruckt von der Absage des - zumindest aus sportlicher Sicht gesehen - Höhepunktes: Kitzbühel bereitet sich auch ohne Abfahrt über die Streif auf seinen alljährlichen Ausnahmezustand vor.

Ein Pflichttermin scheint Kitzbühel nach wie vor für die heimische und internationale Schickeria zu sein, die bereits seit dem Wochenende ungeachtet befürchteter Absagen Kitzbühel mitsamt seinem Einzugsgebiet in Beschlag nimmt.

Zudem werden trotz der Absagen - neben der Abfahrt wurde auch der Super-G gestrichen - für das bevorstehende Rennwochenende Tausende Skisportfans erwartet, wobei diese nicht nur mit zwei Weltcup-Slaloms auf ihre Kosten kommen sollen. Die Veranstalter versprechen eine "noch bessere Party" als in den vergangenen Jahren.

"Es geht ums Feiern"
"Flair und Zauber" des Kitzbüheler Rennwochenendes seien ohne die Speed-Bewerbe zwar nicht mehr dieselben, so Ralph Schader, Verantwortlicher für das nunmehr 20. Promi-Eishockeymatch.

Gleichzeitig dementieren die Veranstalter aber Gerüchte, wonach Promis reihenweise abgesagt und storniert hätten: Schließlich geht es doch größtenteils ums Feiern und nicht um den Sport, wie Schader eingesteht.

"Größte Schickeria-Fete der Welt"
Unbeeindruckt vom Blick auf die grüne Streif machte ganz nach diesem Motto am Wochenende Ex-Boss-Chef Werner Baldessarini im benachbarten Reith mit einem Polo-Turnier den Auftakt zu der laut Medienberichten "größten Schickeria-Fete der Welt in Schnee und Eis".

Eis erwies sich bei Baldessarinis Auftakt-Event zwar als Mangelware - um sehen und gesehen zu werden, reichten aber auch Sägespäne als Unterlage für das Polo-Turnier.

Weißwurstessen und "Kitz Charity Trophy"
Mit Einschränkungen sei auch bei den weiteren Freiluft-Events zu rechnen, aber der Großteil davon scheint gesichert, darunter etwa der Promi-Skibewerb "Kitz Charity Trophy".

Eine hohe High-Society-Dichte wird dabei etwa im VIP-Zelt am Fuße der Streif erwartet: "Die Promis kommen, auch wenn kein Schnee liegt. Ich würde mich wundern, wenn das Zelt nicht voll wäre", sagte Marc Uricher von Weirather Wenzel und Partner.

"Alles findet wie geplant statt", sagte auch Tilman Schneider von Audi. Das Unternehmen bringt zur "Audi Night" am Freitag Show-Größen wie Thomas Gottschalk, Till Schweiger und Daniel Brühl in die Gamsstadt. Auch dem "Weißwurst-Gusto" der Prominenz hat der milde Winter keinen Strich durch die Rechnung gemacht: Am Freitagabend werden "Reich und Schön" wieder zahlreich nach Going zum Stanglwirt pilgern.

"Keine einzige Party abgesagt"
"Wir sind stolz darauf, dass trotz der schwierigen Situation keine einzige Party und kein Side-Event abgesagt wurde", so Thomas Rass von der Veranstaltungsagentur Rass & Dorner, der auch überzeugt ist, dass es kaum Stornierungen geben wird.

Ein Phänomen, das bereits im vergangenen Oktober in Sölden zu beobachten war. Da wurde der traditionelle Weltcup-Auftakt komplett abgesagt. Die Hotels waren trotz der Zusage, keine Stornogebühren zu verlangen, fast komplett ausgelastet, alle Partys und Veranstaltungen fanden statt.

"Uns ist der einzelne Besucher wichtig"
"Den Fans wird nicht fad in Kitz", zeigte sich auch Kitzbühels OK-Chef Michael Huber überzeugt, der allein für den Slalom am Samstag mit 30.000 bis 40.000 Fans rechnet.

"Selbstverständlich" werde auch heuer wieder die After-Race-Party Tausende in die Kitzbüheler Innenstadt locken, so Huber weiter. Schließlich sei das Hahnenkamm-Wochenende kein Promi-Event und jeder einzelne Besucher wichtig, wie Tourismusobmann Christian Harisch betonte.

30 Millionen Umsatz
Angesichts von 27 bis 30 Millionen Euro für die Region in der Hahnenkamm-Woche scheint dabei auch der rund 350.000 Euro teure Rettungsversuch für die Speed-Bewerbe verkraftbar - mehr dazu in oesterreich.ORF.at.

Auch Huber verteidigte den Aufwand und sprach - allerdings noch vor der Absage - davon, dass es unverantwortlich gewesen wäre, es nicht zu versuchen.

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