Die Fotos erinnerten ihn an jene Wehrsportübungen in den 90er Jahren, die in "enger Verbindung" zu der mittlerweile verbotenen neonazistischen "Volkstreuen Außerparlamentarischen Opposition" (VAPO) gestanden seien, sagte der Historiker und frühere langjährige DÖW-Chef im Gespräch mit der APA.
"Erschlagen mit Knüppeln" geübt
Bei den VAPO-Übungen seien "Techniken wie Gurgeldurchschneiden" von politischen Gegnern und "das Erschlagen mit Knüppeln" geübt worden, so Neugebauer. Wer außer Strache auf den Fotos zu sehen ist, konnte er nicht beurteilen, ebenso wenig die Frage, ob ein strafrechtlich relevanter Tatbestand bestehen könnte.
Dass das Auftauchen der Fotos auf einen innerparteilichen Konflikt bei der FPÖ hindeuten könnte, wollte er nicht ausschließen, aber: "Das ist nicht mein Problem", so Neugebauer.
Strache: Paintball-Spiele
Strache hatte die Fotos am Donnerstagabend in der ZIB2 mit der Teilnahme an Paintball-Spielen vor 20 Jahren erklärt. Auf den Fotos sind die für das Paintball-Spiel üblichen Luftdruckpistolen - mit denen Farbmunition auf "Gegner" geschossen wird - nicht zu sehen, dafür Strache und andere Männer in Uniformen.
FPÖ: DÖW ohne Relevanz
FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky wies Neugebauers Aussagen zurück. Diese seien "nicht nur grundfalsch, sie offenbaren auch die krause Gedankenwelt des ehemaligen Leiters des DÖW", so Vilimsky in einer Aussendung.
"Diese Institution ist bekannt durch linksextreme Subversion der Kulturbereiche unserer Gesellschaft und schafft in Österreich ein Klima des Gesinnungs- und Meinungsterrors", so der Generalsekretär über das Dokumentationsarchiv.
Drohung mit Klagen
Vilimsky unterstrich, was bereits Strache gesagt hatte: Bei den Bildern handle es sich nicht um eine Wehrsportübung; sondern um ein Paintball-Spiel. Vilimsky drohte weiters mit Klagen, sollte in Medien ein Kontext zwischen den Fotos und illegalen Wehrsportübungen hergestellt werden.
Links: