Am Freitag sagte er: "Die Behauptung, Ewald Stadler hat das angezündet, ist eine infame Unterstellung." Er wolle die Bilder selbst öffentlich nicht kommentieren - "die Deutungshoheit liegt bei Strache" - mehr dazu in oe1.ORF.at.
Gestörtes Verhältnis
Strache hatte - in der ZIB2 am Donnerstag zu den Bildern befragt - indirekt Stadler dafür verantwortlich gemacht. Das Verhältnis zwischen Strache und Stadler ist gestört, seitdem Stadler vor wenigen Wochen durch die Gründung einer neuen Parteiakademie innerparteilich überraschend entmachtet wurde.
"An Kabas geschickt"
Stadler bestätigte, dass ihm die Fotos zugespielt wurden. Nach zwei Tagen Bedenkzeit habe er diese - mit einem Schreiben versehen - an FPÖ-Ehrenobmann Hilmar Kabas weitergeleitet. "Kabas hat laut Demokratievertrag der FPÖ als Bürgeranwalt über die demokratischen Prinzipien zu wachen", so Stadler.
"Von mir hat diese Bilder nur Kabas bekommen, sonst niemand. Die Behauptung, ich hätte die Bilder publik gemacht oder in Umlauf gebracht, ist falsch." Nach einigen Tagen habe er, Stadler, von Kabas eine schriftliche Antwort bekommen. Dazu habe er dann noch eine schriftliche Stellungnahme abgegeben.
"Sofort bei BZÖ gelandet"
Kabas habe dann im Parteivorstand über diese Fotos referiert und den gesamten Schriftverkehr vorgelesen, berichtete Stadler. "Das war seine Entscheidung, die ich nicht kommentieren möchte."
"Das Problem ist, dass der gesamte Verlauf und Inhalt dieser Sitzung umgehend beim BZÖ gelandet ist. Darum sollte sich die Partei kümmern - und aufhören, daraus einen 'Partei-Kriminalfall Ewald Stadler' zu machen. Dagegen würde ich mich mit allen Mitteln zur Wehr setzen."
Noch kein Gespräch mit Strache
Das von Strache in der ZIB2 in Aussicht gestellte Gespräch habe noch nicht stattgefunden, so Stadler. Er berichtete jedoch, dass Strache nach der Parteivorstandssitzung am vergangenen Wochenende auch noch den Parlamentsklub am Montag dieser Woche informiert habe.
Mölzer: Strache "unbestritten"
Der EU-Abgeordnete Andreas Mölzer sieht keinen Machtkampf innerhalb der FPÖ zwischen Strache und Stadler. "Strache ist unbestritten, ob mit oder ohne Fotos, das ist für mich keine Frage der Parteispitze", so Mölzer am Freitag.
Darauf angesprochen, ob Stadler für ihn damit nicht unbestritten sei, meinte Mölzer: "Das ist eine andere Frage. Stadler ist als Abgeordneter auch unbestritten." Dass Strache und Stadler offenbar derzeit nicht mehr miteinander redeten, wollte Mölzer nicht bewerten. Dazu gebe er keinen Kommentar, es handle sich um eine "Frage interner Besprechungen".
Grüne für "schonungslose Aufklärung"
Der stellvertretende grüne Klubobmann Karl Öllinger forderte unterdessen eine "schonungslose Aufklärung" der Causa. Strache müsse klarstellen, "was er bei Übungen tat, die Wehrsportübungen ähneln".
Es seien zwar schon 20 Jahre seit diesen Fotos vergangen, doch "Straches Sprache und seine politischen Inhalte sowie die Teilnahme an Säbelduellen weisen immer noch eine deutliche Nähe zu rechtsextremem Gedankengut auf", so Öllinger in einer Aussendung.
"FPÖ zutiefst zerstritten"
Dass die Bilder offenbar aus der FPÖ an die Öffentlichkeit gespielt worden seien, zeige, dass die FPÖ "zutiefst zerstritten ist und vor einer Zerreißprobe steht", sagte Öllinger.
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