"Das ist auf Sonntag verschoben", sagte der schiitische Abgeordnete Baha el Aradschi, ein Vertrauter von Ministerpräsident Nuri el Maliki, am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP.
"Internationaler Druck"
Ein weiterer Mitarbeiter Malikis, der nicht namentlich genannt werden wollte, führte die Verschiebung auf "internationalen Druck" zurück.
Er wollte sich nicht festlegen, an welchem Tag die Hinrichtungen nun stattfinden könnten. Ursprünglich waren die Hinrichtungen für Donnerstag angekündigt worden.
Massaker an Schiiten
Saddam Hussein war am Samstag hingerichtet worden. Die drei Angeklagten waren am 5. November wegen ihrer Verantwortung für ein Massaker in den 80er Jahren an 148 schiitischen Dorfbewohnern aus Dudschail zum Tode verurteilt worden. Ein Berufungsgericht hatte die Urteile am 26. Dezember bestätigt.
Weitere Festnahme wegen Handy-Video
Die irakische Justiz hat im Zusammenhang mit dem heimlich gedrehten Handy-Video von der Hinrichtung Husseins einen zweiten Verdächtigen festgenommen.
Zwei Mitarbeiter des Justizministeriums, die bei der Hinrichtung anwesend gewesen seien, seien festgenommen worden und würden verhört, sagte ein Vertrauter von Ministerpräsident Nuri el Maliki, Sami el Askari, am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP in Bagdad.
Gefilmt oder beleidigt?
Es sei noch keine Anklage erhoben worden. Ob die Festgenommenen die Aufnahmen gemacht haben sollen oder ob sie Saddam Hussein die auf dem Video zu hörenden Beleidigungen zugerufen haben sollen, sagte Askari nicht.
Am Mittwoch hatte ein Sprecher Malikis gesagt, es habe eine erste Festnahme im Zusammenhang mit dem Handy-Video gegeben. Demnach wurde ein "Wächter" festgenommen.
Empörung unter Sunniten
Die Bilder vom vollständigen Ablauf der Hinrichtung vom Samstag tauchten einen Tag später im Internet auf. Die Aufnahme zeigt, wie Anwesende wenige Augenblicke vor dem Tod des irakischen Ex-Präsidenten den Namen seines größten schiitischen Widersachers riefen, des Radikalen Moktada Sadr.
Das Video hatte Empörung unter den irakischen Sunniten ausgelöst und ist ein Rückschlag für die Regierung Malikis, die sich um eine Versöhnung zwischen Sunniten und Schiiten bemüht.
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