Kriegsschiff "Blücher" liegt vor Oslo

Großteil des Öls wurde abgepumpt, weitere Tonnen weiter an Bord.
Rund 2.500 Wracks sollen auf dem Meeresgrund der norwegischen Gewässer liegen. Alleine 400 davon stammen aus dem Zweiten Weltkrieg.

Neben dem Wrack des U-Bootes U-864 mit 65 Tonnen Quecksilber an Bord hatte ein zweites deutsches Kriegsschiff zuvor für Umweltalarm gesorgt: Aus dem Wrack des 1940 vor Norwegen versenkten Kreuzers "Blücher" wurden bereits in den 90er Jahren über 1.6000 Tonnen Öl abgepumpt. Doch noch immer sollen mehrere tausend Liter an Bord sein und die Umwelt bedrohen.

Noch Tonnen von Öl an Bord
Der schwere Kreuzer "Blücher" liegt seit fast 67 Jahren kieloben in 90 Meter Tiefe im Oslofjord. An Bord sollen sich noch 20 bis 30 Tonnen Öl befinden, nachdem der größte Teil 1994 abgepumpt worden war.

Nachdem das Wrack schnell rostet, warnen Umweltgruppen immer wieder vor einer möglichen ökologischen Katastrophe.

Nach Torpedotreffer gesunken
Die 208 Meter lange "Blücher" führte einen Verband von Kriegsschiffen an, die Anfang April 1940 an der Einnahme der norwegischen Hauptstadt Oslo teilnehmen sollten.

Am frühen Morgen des 9. April erreichte die "Blücher" mit 800 Mann Besatzung, 1.600 Soldaten und weiteren für Besatzungsaufgaben vorgesehenen Beamten, darunter das Gestapo-Kommando, den Oslofjord.

Dort wurde das Schiff in der Dröbakenge von der Festung Oskarsborg aus beschossen und schwer beschädigt. Außerdem erhielt das Schlachtschiff zwei Torpedotreffer. Kurze Zeit darauf kenterte der Kreuzer und sank später.

Über 800 Tote
830 Soldaten kamen dabei ums Leben. Der Angriff auf die "Blücher" war ein Symbol des norwegischen Widerstands gegen die deutschen Angreifer und verzögerte seinerzeit die Invasion. Norwegen war bis 1945 von deutschen Truppen besetzt.

Kampfflugzeug geborgen
1994 wurde außerdem ein Kampfflugzeug, das vermutlich an Deck des Kriegsschiffs stand, aus dem Oslofjord geborgen. Die Maschine vom Typ Arado 196 war das letzte bekannte Exemplar dieser Bauart und wurde in das Luftfahrtmuseum von Stavanger gebracht. en.

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