1995 erhielt er den Turner-Preis, die bedeutendste britische Auszeichnung für moderne Kunst.
Durchbruch mit "Freeze"
Begonnen hat sein Aufstieg noch während seines Kunststudiums in London im Jahr 1988 mit einer heute legendären Ausstellung der damals jungen Brit-Art in einem Lagerhaus in den Docklands.
"Freeze", so der Ausstellungstitel, wurde Hirsts Sprungbrett, zog die Schau doch den Werbe-Tycoon Charles Saatchi an, der fortan Hirsts wichtigster Förderer wurde.
Berühmt mit eingelegtem Hai
Schon damals experimentierte Hirst mit organischem Material und dessen Verfallsprozess, etwa dem verwesenden Schädel einer Kuh. Berühmt wurde er mit seinen in Formaldehyd eingelegten Tierkadavern. So präparierte er etwa ein Schaf und einen Hai.
Der Hai wurde zu Hirsts bekanntestem Kunstwerk. Saatchi hatte das Werk mit dem Titel "Die physische Unmöglichkeit des Todes in der Vorstellung eines Lebenden" als Hirsts größter Förderer 1991 um 50.000 Pfund (75.000 Euro) gekauft. 2004 wurde das Werk dann über Hirsts derzeitigen Galeristen Larry Gagosin für umgerechnet 9,3 Mio. Euro an den Hedge-Fonds-Manager Steven Cohen verkauft.
Eine zerbrochene Freundschaft
Mittlerweile sind sich Saatchi und Hirst spinnefeind. Zumindest der Tigerhai war für Hirst ein geringeres Geschäft als für Saatchi, bedenkt man, dass ein neuer Hai zur Erhaltung des verrottenden Exponats angeschafft werden musste.
Hirst unterhält mit seiner Firma Science Ltd. mittlerweile ein wahres Kunstimperium. Sein Privatvermögen wird auf 100 Mio. Pfund taxiert, seine Bilder erzielen bei Auktionen Preise in Millionenhöhe.
Wie "frisch" ist Hirst noch?
Dass Hirst nun mit 41 nicht mehr den "jungen britischen Künstlern" zugerechnet werden könne, vermerkte auch der "Guardian" nicht ohne Ironie.
Der wandelbare Hirst scheint sich zuletzt selbst zu kopieren. Jüngst bei Gagosin in London ausgestellte Werke erinnern sehr an Arbeiten aus der Zeit Mitte der 90er Jahre. Schmetterlinge fliegen da über bunte Tableaus - in Zeiten überhitzter Kunstmärkte Garanten für hohe Preise. Wer es billiger haben mag, der kann sich bei Hirst immer noch mit signierten Drucken seiner Bilder begnügen. Mit rund 2.000 Pfund ist man schon dabei.
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