Cerberus will mit seinen österreichischen Partnern Generali, Wüstenrot, Post und den Industriellen Androsch, Schaschl, Marsoner sowie Rauch die BAWAG zur Europa-Zentrale der GMAC ("Opel-Bank"), der Autofinanzierungssparte des Autoriesen General Motors, machen. Das soll Milliarden an neuem Geschäft bringen.
BAWAG-Chef soll der erst jüngst bestellte ehemalige SPÖ-Politiker und Wirtschaftsexperte Ewald Nowotny bleiben.
Mit "Opel-Bank" bereits in Europa
In Europa ist die von Cerberus kontrollierte GM-Finanzsparte über die "Opel-Bank" vertreten, die aber ebenfalls noch keine Europa-Zentrale hat.
In fünf bis sechs Jahren soll es mit der BAWAG an die Börse gehen, war am Freitag bei der offiziellen Präsentation des neuen Käufers um den ehemaligen US-Finanzminister John Snow zu erfahren.
Wie "geduldig" ist Cerberus?
Cerberus will langfristig, mindestens aber fünf Jahre in der BAWAG bleiben. Das Geld hinter Cerberus sei "geduldiges Geld", lautete eine der Botschaften. Konsortiumssprecher Karl Stoss (derzeit noch Generali-Chef) sprach vom BAWAG-Verkauf als "Stärkung des Finanzplatzes Österreich".
Partner mit Geschäftsideen
Mit der Opel-Bank kämen etwa für die Generali weitere mögliche Kundenbeziehungen und Vertriebswege dazu: "Jedes Auto kann nur zugelassen werden, wenn es eine Versicherung hat."
Das brachte beim Small Talk am Rande der Pressekonferenz neue Namensvarianten für die BAWAG (bisher "Bank für Arbeit und Wirtschaft") in Richtung BOFAG ("Bank für Opelfahrer AG") hervor. Die Post will wiederum langfristiger Vertriebspartner der BAWAG sein und ist deshalb mit im Boot.
Österreicher dabei
Cerberus & Co wollen die BAWAG P.S.K. über eine eigene, neu zu gründende Österreich-Holding übernehmen. Über die genaue Aufteilung der Minderheitsanteile in dieser Holding, also jenen Teilen, die nicht auf Cerberus entfallen, gibt es weiter nur Schätzungen.
"Bis zu fünf Prozent", so wird bestätigt, könnte das Industriellenkonsortium um Ex-Finanzminister Hannes Androsch nehmen, fünf bis zehn Prozent die Post. Je fünf Prozent wurden für Wüstenrot und Generali kolportiert, aber noch nicht fixiert. Das ergäbe in Summe bis zu 25 Prozent, eher weniger.
Snow als Aufsichtsratsvorsitzender
Aufsichtsratsmandate bekommen alle Konsortialpartner, Snow werde "wahrscheinlich" Aufsichtsratsvorsitzender, so Stoss.
Heimische Sperrminorität bei Börsengang
Ziel sei es aber, beim Börsengang eine österreichische Sperrminorität zu haben, hieß es dazu nur. Beim IPO könne jeder Eigentümer werden, sagte Stoss, vornehmlich Mitarbeiter und Kunden würden angesprochen.
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