Wie der britische "Observer" berichtet, wurden Dianas Telefonate laut dem Bericht des früheren Scotland-Yard-Chefs Lord Stevens in den Stunden vor ihrem Tod in einem Pariser Straßentunnel abgehört.
USA hörten mit
Das Central Security Service (CSS) - für die gesamte Fernmeldeaufklärung zuständig - habe zugegeben, Dianas Gespräche im Pariser Ritz-Hotel abgehört zu haben - ohne den britischen Geheimdienst MI6 darüber zu informieren.
Laut "Observer" sollen die 39 Verschlussdokumente, die Dianas letzte Gespräche protokollieren, keine Hinweise enthalten, die ihren Tod erklären könnten. Allerdings werfe die Affäre neue Fragen über transatlantische Übereinkünfte zum Austausch von geheimdienstlichem Material auf, so der "Observer".
Tod war Unfall
Bereits zuvor war bekannt geworden, dass Scotland Yard nach seinen jahrelangen Ermittlungen im Großen und Ganzen zum selben Ergebnis kommt wie die Pariser Behörden. Demnach ist Prinzessin Diana durch einen Unfall ums Leben gekommen. Der Fahrer des Wagens, in dem Diana und Dodi Al Fayed in der Nacht auf den 1. September 1997 in Paris ums Leben gekommen waren, war demnach schwer alkoholisiert. Zudem wurden in seinem Blut Spuren von Beruhigungsmitteln gefunden.
Der Bericht, der in den vergangenen drei Jahren erstellt wurde, wird am Donnerstag der Öffentlichkeit vorgestellt.
Aus für Verschwörungstheorien?
Damit sollen ein für alle Mal die Verschwörungstheorien, die sich um den Tod Dianas ranken, ausgeräumt werden.
Insbesondere Mohamed Al Fayed, schwerreicher Eigentümer des Nobelkaufhauses Harrods und Vater von Dodi, behauptet seit mehr als neun Jahren, sein Sohn und die ehemalige Frau von Prinz Charles seien wegen ihres Verhältnisses von britischen Geheimagenten umgebracht worden.
1,74 Promille im Blut
Im Gegensatz dazu hält der Untersuchungsbericht laut der Zeitung fest, dass der Fahrer des Wagens, Henri Paul, 1,74 Promille Alkohol im Blut hatte, als er in jener Nacht Diana und Dodi vom Hotel Ritz abholte. Zudem seien in seinem Blut Tiapride, Fluoxetine and Norfluoxetine gefunden worden.
Dennoch sei Paul, dessen Wagen auf der Fahrt von dem Hotel von einer Horde Paparazzi verfolgt wurde, "nicht fahruntüchtig" gewesen. Mit mehr als 160 Stundenkilometern war er mit Diana und Dodi durch Paris gerast, um die Verfolger abzuschütteln, ehe die Fahrt in einem Tunnel unter der Place d'Alma ein tragisches Ende fand.
Bestätigung durch DNA-Tests
Zu demselben Ergebnis kommt auch eine BBC-Dokumentation, die am Sonntagabend ausgestrahlt wird. Darin heißt es, dass neue DNA-Tests die ursprüngliche Untersuchung der französischen Behörden nach dem Unfall bestätigen.
Sie hatten ebenfalls einen Unfall als Todesursache ermittelt. Auch das Gerücht, dass Diana von Dodi schwanger gewesen sei, wird von ihrer engen Freundin Rosa Monckton widerlegt. Monckton bestreitet zudem, dass Dodi und Diana heiraten wollten - ebenfalls eine Behauptung von Vater Al Fayed.
Briten bleiben skeptisch
Dennoch glauben 31 Prozent der Briten weiter, Diana sei durch eine Verschwörung ums Leben gekommen. Nur 43 Prozent hingegen sehen ihren Tod als Unfall. Wegen des beachtlichen öffentlichen Drucks wird daher die Anhörung zu dem Untersuchungsbericht am Donnerstag teilweise öffentlich durchgeführt, um neuen Verschwörungstheorien den Boden zu entziehen.
Die französische Untersuchungsleiterin von 1997, Martine Monteil, bleibt freilich skeptisch: "Das ist ein Marilyn-Monroe-Syndrom. Ihr ganzes Leben war öffentlich, die ganze Welt hat an ihr Anteil genommen, manche Menschen werden daher für immer die Wahrheit anzweifeln."
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