Erste Erfolge als Skirennläufer
Am 6. Juli 1912 in Knappenberg in der Bergbaugemeinde Hüttenberg als Sohn eines Postbeamten geboren, studierte Harrer in Graz Sport und Geografie, wobei er sich das nötige Geld als Skilehrer und Bergführer verdiente und zu einem ausgezeichneten Rennläufer wurde. 1936 trug er als Teilnehmer an den Olympischen Spielen die Fahne der österreichischen Mannschaft.
Eiger-Nordwand erobert
1938 legte Harrer die letzte Prüfung des Staatsexamens ab, und noch am gleichen Tag fuhr er nach Grindelwald in die Schweiz. Gemeinsam mit dem Wiener Fritz Kasparek sowie den Deutschen Anderl Heckmair und Ludwig Vörg schaffte er am 24. Juli die Erstbesteigung der fast 2.000 Meter hohen Eiger-Nordwand im Berner Oberland, an der in den Jahren zuvor zahlreiche Alpinisten - oft tödlich - gescheitert waren.
Von Briten interniert
Nach diesem Erfolg wurde Harrer von der NS-gesteuerten "Deutschen Himalaja-Stiftung" ins Team der Himalaja-Expedition 1939 zum Nanga Parbat geholt. Zwar wurde bei dieser der Gipfel nicht erreicht, doch fanden die beteiligten Alpinisten eine neue Aufstiegsroute durch die Diamir-Wand.
Auf dem Rückweg Anfang September wurden Harrer und seine Gefährten vom Ausbruch des Zweiten Weltkrieges überrascht und von Briten interniert.
Flucht nach Tibet
Nach vier Ausbruchsversuchen hatte Harrer beim fünften Mal Erfolg und entkam am 29. April 1944 mit einem Kameraden aus dem Lager in Indien. Es folgte eine 21 Monate dauernde Flucht über rund 2.000 Kilometer bis nach Tibet.
In Lhasa war Harrer von 1946 bis 1951 Erzieher und Berater des jungen Dalai Lama. Harrers Buch "Sieben Jahre in Tibet" wurde ein Welterfolg und vor wenigen Jahren mit Brad Pitt in der Hauptrolle verfilmt.
Zweiter Tibet-Besuch
In den folgenden Jahrzehnten unternahm Harrer Forschungsreisen rund um die Welt, unter anderem nach Südamerika, Grönland, Alaska, Afrika, Hawaii, Tahiti und Neuguinea. 1982 kehrte der Österreicher noch einmal nach Tibet zurück, in den Jahren danach bereiste er Bhutan.
Harrers enge Freundschaft zum 14. Dalai Lama, Tenzin Gyatso, hielt bis zuletzt. Das geistliche und weltliche Oberhaupt der Tibeter hielt sich zwei Mal in Hüttenberg auf: 1992 zum 80. und 2002 zum 90. Geburtstag Harrers.
Links:
- Harrer-Biografie (Wikipedia)
- Heinrich-Harrer-Museum