Was allerdings fehlt im Sortiment, sind traditionelle Krippen mit Jesukind, Kuh und Esel. In Italien ist deshalb eine heftige Debatte entbrannt.
Aufruf zu Ikea-Boykott
Einige konservative Politiker behaupten, dass Kaufhausketten - nicht nur Ikea - aus laizistischen Erwägungen keine Krippen verkaufen, da diese ein Symbol katholischer Tradition seien, das die religiösen Gefühle muslimischer Kunden verletzen könnte.
Zwei Senatoren von Italiens oppositionellem Mitte-Rechts-Lager riefen am Donnerstag sogar zu einem Ikea-Boykott auf, nachdem das Unternehmen auf Anfrage bekannt gegeben hatte, auch in Hinkunft keine Krippen verkaufen zu wollen.
"Animistische Traditionen"
"In den Ikea-Kaufhäusern fehlt es nicht an ethnischen Skulpturen, die auf animistische Traditionen, zurückzuführen sind. Katholiken und vernünftige Personen sollten Ikea im Bewusstsein boykottieren, dass das heilige Element Teil des zivilen und sozialen Lebens ist", betonten Alfredo Mantovano, Senator der postfaschistischen Alleanza Nazionale, und der Politiker der konservativen Forza Italia, Gaetano Quagliariello.
"Anti-katholische Vorurteile"
Mantovano und Gaetano sehen Ikeas Lücke im Weihnachtssortiment als Ausdruck "anti-katholischer Vorurteile". Zum Beleg führen die Senatoren an, dass sich selbst "kleine Zen-Gärten" in den Regalen von Ikea fänden. Wer jedoch nach Weihnachtsfiguren mit Jesus in der Krippe suche, werde nicht fündig.
Das Möbelhaus sieht sich ungerechtfertigt an den Pranger gestellt. Man habe keine "religiösen Vorurteile", ließ der Sprecher von Ikea Italien wissen.
Nur "Fleischbällchen und Hering"
Ikea vertreibe nun einmal typisch skandinavische Produkte wie "Fleischbällchen und Hering" und auch Deko-Artikel für den Weihnachtsbaum.
Krippen seien hingegen eher Ausdruck einer "südeuropäischen Tradition", so der Firmensprecher. "Seit jeher verkauft Ikea weder Krippen noch andere religiöse Symbole, da diese nicht zur skandinavischen Tradition gehören", hieß es in einer Presseaussendung des Unternehmens.
Heißes Eisen in Italien
Bereits vor zwei Jahren war es in Italien zu einer heftigen Diskussion über Weihnachtssymbole gekommen.
Für einen Eklat sorgte die Entscheidung einiger Lehrer, Krippen und Weihnachtsaufführungen mit Rücksicht auf Andersgläubige aus den staatlichen Schulen herauszuhalten oder spezifisch christliche Inhalte zu tilgen.
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