Russland hatte bereits Ende 2002 damit aufhorchen lassen, dass Österreich 30 (damals sogar neue) MIG-29-Jets bekomme, ohne dafür auch nur einen Euro zu bezahlen: Denn der Kaufpreis von 1,14 Milliarden Euro könne mit russischen Staatsschulden in Österreich gegenverrechnet werden, so das damalige Angebot.
Unter 700 Mio. Euro
Nun soll die SPÖ in Moskau um eine geringere Stückzahl von gebrauchten MIG-29 angefragt haben, um den Kaufpreis jedenfalls unter 700 Millionen Euro zu halten, schreiben die "SN".
Denn dann würden die Kosten der künftigen Luftraumüberwachung selbst inklusive der Eurofighter-Stornokosten von einer bis 1,2 Milliarden Euro noch immer unter jenen knapp zwei Milliarden Euro liegen, die der Eurofighter kostet.
Auch in Schweden nachgefragt
Auch in Schweden soll die SPÖ wegen einer gewissen Anzahl gebrauchter Saab Gripen zum Preis von unter 700 Millionen Euro angefragt haben.
Gusenbauer: "Ausstieg möglich"
Erst am Samstag hatte SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer im Ö1-"Journal zu Gast" erneut festgestellt, dass die von Flugzeughersteller EADS genannten "1,2 Mrd. Euro für nichts" zu hoch seien.
Ein Ausstieg aus dem Vertrag wäre aber im Fall von unerlaubter Geschenkannahme möglich - damit sei der Kontrakt sowieso "obsolet" - oder wenn dem Fliegerproduzenten die Kosten ersetzt würden.
Auch Ausstieg "vertragstreu"
Zur von der ÖVP geforderten "Vertragstreue" der Republik im Zusammenhang mit der Eurofighter-Beschaffung betonte Gusenbauer, der Eurofighter-Vertrag sei ein "klarer Vertrag zwischen der Republik Österreich und EADS".
Gleichzeitig verwies er aber darauf, dass auch die "Ausstiegsbedingungen" Teil des Vertrages seien - ebenso die Bedingungen, unter denen der Vertrag ungültig wird.
Keine ÖVP-Überstimmung mehr im U-Ausschuss
ÖVP-Generalsekretär Reinhold Lopatka präzisierte unterdessen auch seine Vorstellungen vom rot-schwarzen Nichtangriffspakt im Parlament. So gehe er davon aus, dass es zu keiner Überstimmung der ÖVP wie zuletzt im Eurofighter-Ausschuss kommen werde.
Die Volkspartei war in dem Ausschuss von SPÖ, Grünen und FPÖ mit einem Antrag auf Beschaffung bestimmter Gesetzestexte abgeblitzt. Man dürfe einander nicht behindern, meinte Lopatka.
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