Friedman war 1976 mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften geehrt worden. Er war einer der wichtigsten Vertreter der Chicagoer Schule und Verfechter der freien Marktwirtschaft.
Selbstheilung des Marktes
Als Vater des Monetarismus wurde der US-Ökonom je nach politischer Couleur gefeiert oder verdammt. Er wetterte bis zuletzt gegen staatliche Geldverschwendung und vertraute auf die Selbstheilungskräfte des Marktes.
Weit reichender Einfluss
Ungeachtet der Kritik, sein Laisser-faire-Liberalismus diene nur der Eigensucht der Unternehmer und lasse die Armen verhungern, gehörte Friedman zu den einflussreichsten Ökonomen des vergangenen Jahrhunderts.
Von Reagan und Thatcher verehrt
Den Zenit seines Einflusses erreichte Friedman in den 80er Jahren mit zwei glühenden Verehrern an den Schalthebeln der Macht in Washington und London: Präsident Ronald Reagans Wirtschaftsprogramm mit seiner Rückkehr zum marktwirtschaftlichen Liberalismus trug Friedmans Züge.
Großbritannien "Eiserne Lady" Margaret Thatcher erhob den US-Ökonomen zur Lichtfigur, als sie auszog, den britischen Sozialstaat gründlich umzukrempeln.
"Freiheitschampion des 20. Jahrhunderts"
Das libertäre Washingtoner Cato-Institut feierte Friedman als größten Freiheitschampion des 20. Jahrhunderts.
Seinen Bewunderern gilt Friedman als Visionär, der sich mit seinen Denkanstößen nicht auf das Gebiet der Ökonomie beschränken ließ.
Für private Altersvorsorge
Er propagierte nach dem Vietnam-Krieg - erfolgreich - die Abschaffung des Wehrdienstes. Schon in den 60er Jahren verdammte er die staatliche Pensionsversicherung und setzte sich mit seiner Frau und Kollegin Rose für die private Altersvorsorge ein.
40 Jahre später und mit der Finanzkrise der Pensionskassen vor Augen greifen immer mehr Länder darauf zurück.
Für Legalisierung von Drogen
Die Schulpflicht gehört nach Meinung Friedmans abgeschafft, Drogen müssen legalisiert werden - jede "Gängelung der Bürger" war Friedman ein Graus.
Aus Europa ausgewandert
Friedmans Eltern waren aus Bessarabien, das damals zu Österreich-Ungarn gehörte, in die USA eingewandert. Die Familie lebte in New York.
Als der Vater starb, musste der hoch begabte Schüler im Alter von 15 Jahren arbeiten, um die Familie über Wasser zu halten.
Treibende Kraft der Chicagoer Schule
Mit einem Stipendium studierte er zunächst Wirtschaftswissenschaften an der Rutgers-Universität, später in Chicago. Neben zahlreichen Gastprofessuren blieb er der Universität bis 1983 treu.
Friedman war treibende Kraft der Chicagoer Schule, die den Monetarismus begründete. Danach sollte die Geldpolitik nicht über den Zinssatz, sondern die Geldmenge gesteuert werden. Ein stetiges gemäßigtes Wachstum der Geldmenge garantiere Beschäftigung und stabile Preise.
Der Monetarismus blühte auf, während die bis dahin führende ökonomische Schule der Nachfragebelebung von John Maynard Keynes verblasste.
Links:
- Milton Friedman (Wikipedia)
- John Maynard Keynes (Wikipedia)