Das "a" macht den Unterschied

"Osutoraria", "Osutoria" und "Osutori".
Österreich denkt daran, sich in Japan künftig mit einem neuen Namen zu empfehlen: "Osutori" möchte man künftig genannt werden, um sich phonetisch besser von Australien - im Japanischen "Osutoraria" - zu unterscheiden.

Beim bisher gebräuchlichen Namen "Osutoria" könnte also künftig das "a" weggelassen werden - ein kleiner, aber, so hofft man, effizienter Unterschied.

Kein offizieller Akt
Peter Moser, österreichischer Botschafter in Japan, hat bereits Vorgespräche geführt. Demnach könnte man schrittweise den neuen Namen bekannt machen. "Es ist nicht an einen offiziellen Akt gedacht, der es erfordern würde, Österreichs Namen in der offiziellen Ländernamenliste ändern zu müssen", erklärt der Spitzendiplomat.

Auch weit reichende Konsequenzen wie die Änderung von japanischen Schulbüchern und Verträgen würden "selbstverständlich nicht angestrebt". Es gebe aber Überlegungen, das Schild an der österreichischen Botschaft sowie die Visitenkarten der Mitarbeiter auf den neuen Namen zu ändern.

1873 erwähnt
Die neue Schreibweise ist historisch belegbar. Der Handelsdelegierte Ernst Laschan zitiert diesbezüglich ein Geografiebuch von 1873, in dem Österreich als "Osutori" bezeichnet wird.

Laschan, der auf die Idee mit dem neuen Namen gekommen ist, sieht in der Variante "Osutoria ohne a" Vorteile für Österreichs Wirtschaft, wenn sie nicht mehr verwechselt würde.

Er hat bereits schriftlich österreichische Unternehmen, die in Japan tätig sind, aufgefordert, den neuen Namen zu verwenden. Auch unter den in Japan lebenden Auslandsösterreichern wurde das Ansinnen bereits bei einer Feier am Nationalfeiertag kundgemacht.

Verstehen nur Senioren "Osutori"?
Tourismusdirektor Volker Jaindl ist hingegen strikt gegen das Vorhaben. Er hält es für untragbar, einen neuen Namen für Österreich aus einem alten Geografiebuch abzuleiten. "Das alte Wort 'Osutori' wird bestenfalls noch von über 70-jährigen Japanern verstanden."

Jüngere könnten mit dem Begriff nichts anfangen. Da müsste man ja auch in den USA und anderswo eine Umbenennung überlegen, so Jaindl. Dort werde "Austria" auch ständig mit Australien verwechselt.

Jaindl will keinesfalls Kataloge und Broschüren über Österreich ändern. Im Gegenteil, er hat in einem offiziellen Brief das Vorhaben als "sinnlos" bezeichnet, weshalb es nicht weiter verfolgt werde.

Bei Interviews prompt verwechselt
Japanische Fernsehsender haben unter anderem Österreichs Kulturattache Arnold Obermayr zu dem Thema interviewt und prompt in der Aussprache Österreich und Australien verwechselt.

Obermayr sieht es positiv: "Unser Name ist derzeit in den Medien, das trägt weiter zur Aufklärung bei." Würden der bisherige und der neue Name im täglichen Umgang verwendet, sei das auch willkommen. Hauptsache, Österreich werde klar identifiziert.

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