"Ich zerquetsche sie alle!"

Comic-Biografie zeigt Frankreichs Innenminister als bekannten Hardliner.
Im kommenden April will Frankreichs amtierender Innenminister Nicolas Sarkozy die Wahl zum Staatspräsidenten für sich entscheiden.

©Bild: Editions Fayard
©Bild: Editions Fayard
Nun zeichnet eine Comic-Biografie den Werdegang des Hardliners und Parteichefs der konservativen UMP nach. Der 51-jährige Sohn ungarischer Einwanderer kommt in dem erst kürzlich erschienenen 150-Seiten-Band aus dem Verlag Fayard als knallharter Emporkömmling daher.

Anspielung auf Hardliner-Image
"Je les ecraserai tous!" ("Ich werde sie alle zerquetschen!") geben die Autoren - Enthüllungsjournalist Philippe Cohen, Anwalt Richard Malka und Zeichner Riss vom französischen Satire-Wochenblatt "Le Canard enchaine" - als Sarkozys Motto aus.

Die Vororte "mit dem Kärcher reinigen"
Der Buchtitel "La face karchee de Sarkozy" ist ein Wortspiel: Das Verb "cacher" ("verstecken") wurde darin durch das Wort "karcher" ("Kärcher") ersetzt, in Anspielung auf Sarkozys Ansage, er werde die französischen Einwanderer-Problemviertel mit dem Kärcher-Hochdruckreiniger säubern.

"Gesindel" in der Banlieue
Ohne das Wortspiel ließe sich der Buchtitel etwa als "Das verborgene Gesicht Sarkozys" übersetzen. Die Ansage des "eisernen Inneministers" vor knapp einem Jahr hatte ebenso für harsche Kritik gesorgt wie eine andere, in der er Einwandererjugendliche als "Gesindel" bezeichnete.

Auf dem Umschlag ist der UMP-Chef zu sehen, wie er mit dem Hochdruckreiniger seine politischen Gegner, unter denen sich die Sozialistin Segolene Royal und Premier Dominique de Villepin (UMP) befinden, wegfegt.

Der Comic-Band erzählt die Lebensgeschichte des Präsidentschaftsanwärters von seiner Jugend bis zur Ankunft bei den Gaullisten und zu seinen jüngsten politischen Erfolgen wie etwa der Übernahme der UMP-Führung gegen den Willen von Präsident Jacques Chirac (UMP).

Zynisch, berechnend, ehrgeizig
Sarkozy wird als ein zynischer und berechnender, überaktiver und ehrgeiziger Politiker vorgestellt. "Es handelt sich um ein realistisches Porträt, bei dem die Fakten respektiert werden", ätzte Cohen vor Erscheinen des Buches.

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