Gefährlicher "Kampf" mit Rochen

Auf der Yacht des Millionärs spielten sich dramatische Szenen ab.
Ein unglaublicher Vorfall hat sich auf der Yacht eines Millionärs vor der Küste Floridas ereignet. Ein Adlerrochen hüpfte auf das Boot des 81-jährigen Bauunternehmers James Bertakis und stach diesem in die Brust. Bertakis wurde dabei lebensgefährlich verletzt.

Der Mann schwebt nach dem Stich eines Adlerrochens ins Herz in Lebensgefahr.

Der rund 6,35 Zentimeter lange Stachel des Rochens wurde bei zwei insgesamt achtstündigen Notoperationen im Broward General Medical Center in Florida entfernt, berichtete die Tageszeitung "Sun-Sentinel" am Freitag.

"Glück, dass er noch lebt"
Der ehemalige Unternehmer aus dem Bundesstaat Michigan befinde sich in kritischem, aber stabilem Zustand. "Sein Herz funktioniert gut, seine Lungen funktionieren, so Gott will, wird er überleben. Er kann froh sein, dass er noch am Leben ist", sagte der behandelnde Arzt Eugene Constantini.

"Verrückter Unfall"
"Es war ein völlig verrückter Unfall", konnte es der Feuerwehrmann von Lighthouse Point selbst kaum fassen. "Es ist sehr seltsam - das Ding ist einfach aus dem Wasser gesprungen und hat ihn gestochen. Wir können es immer noch nicht glauben."

Der Unfall ließ sofort Erinnerungen an den Tod des weltberühmten australischen "Krokodiljägers" Steve Irwin vor einem Monat wach werden. Der beliebte Fernsehstar starb am 4. September, nachdem ihm bei Unterwasseraufnahmen am Great Barrier Reef ein Stachelrochen mitten ins Herz gestochen hatte.

Im Gegensatz zu Irwin, der sich den Stachel selbst noch unter Wasser aus dem Herzen zog, blieb er bei Bertakis stecken.

Dramatische Szenen
Der Amerikaner James Bertakis war gemeinsam mit seiner Enkeltochter und einer Freundin mit einer Yacht an der Küste vor Lighthouse Point nördlich von Miami unterwegs, als der rund einen Meter lange Rochen aus dem Wasser sprang, auf dem Bootsboden entlangschlitterte und dann mit ihm in Kontakt kam.

Nach Angaben von Familienmitgliedern versuchte der 81-Jährige, das Tier von sich zu stoßen. Der Rochen habe dann mit seinem Giftstachel zugestoßen. Bertakis habe vor Schmerz geschrien und geblutet.

Selbst noch Boot gesteuert?
Nach übereinstimmenden Angaben von "Sun-Sentinel" und "Miami Herald" steuerte der 81-Jährige danach selbst das Boot zurück zu seinem an einem Kanal gelegenen Haus und rief den Notruf 911. Anderen Meldungen zufolge brachte die Freundin das Boot zurück an die Küste.

Stachel in linker Herzhälfte
©Bild: AP
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Beim Eintreffen der Ärzte sei Bertakis atmend und noch bei Bewusstsein auf dem Boden gelegen. Bei der Notoperation stellten die Ärzte fest, dass der Stachel in die linke Herzhälfte eingedrungen sei. Der Stachel sei dann entfernt worden. Mit Antibiotika sollen Infektionen verhindert werden.

Rochen vor Florida nicht ungewöhnlich
Der Meeresbiologe Robert Cowen von der Universität Miami sagte, dass Rochen an der Küste von Florida nicht ungewöhnlich seien, aber sich nur selten dem Menschen näherten. Rochen würden gewöhnlicherweise nur zustechen, falls sie sich angegriffen fühlten oder berührt würden.

Für die Meeresbiologin Ellen Pikitch von der Universität Miami ist das ein "extrem seltener" Fall. Selbst unter Stress würden Rochen normalerweise Menschen nicht attackieren.

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