Ein Zwölfjähriger wurde nach den Herbstferien vom Klassenlehrer aufgefordert, sein rotes Schweizer Leibchen nicht mehr zu tragen.
Das Nationalsymbol wirke provozierend und könne die ausländischen Mitschüler zu aggressiven Reaktionen herausfordern.
Mehrere Schweizer Medien berichteten von diesem Vorfall.
"Komischer Entscheid"
Die Eltern des Buben verstehen das Verbot nicht. "Ein komischer und einseitiger Entscheid", zitiert das "Bieler Tagblatt" die Mutter des Buben.
Ein anderer Familienvater soll sich in der Gemeindeversammlung empört haben: "Als Soldat habe ich einst den Eid auf die Schweizer Fahne geleistet - und jetzt das! Schämen sich unsere Lehrer eigentlich für unser Land?"
Brasilien-Shirt wäre erlaubt
Für Empörung sorgt, dass nur die Leibchen mit Schweizer Symbolen vom Verbot betroffen sind. Würde ein Schüler mit einem brasilianischen Leibchen in die Schule kommen, wäre er von dem Verbot nicht betroffen.
Gemeinderat gegen "Provokationen"
Gemeinderat und Schulkommissionspräsident Fredy Lindegger von der "Alternativen Wählergruppe Akzänt" widerspricht: "Ein generelles Verbot für Schweizer Kreuze haben wir nicht erlassen. Aber wir tolerieren keine provozierende Kleidung, und das gilt für alle." Lindegger beruft sich dabei auf die geltende Schulordnung. Als "provozierende Kleidung", so der Schulpräsident, würden allerdings auch Uniformen, Kampfanzüge und, bei Mädchen, ein allzu freizügiges Outfit angesehen.
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