Falsche Kundschaft

Marken unter Nazi-Verdacht. Das Beispiel Fred Perry.
The Devil wears Prada - und so manche Nobelmarke wird auch von Kunden getragen, die man als bekannte Marke lieber nicht hat. Dabei geht es nicht um Fälle wie Victoria Beckham, von denen Firmen wie Gucci nicht gerne sehen, wenn sie deren Kreationen trägt.

Es geht um die Entfremdung von Marken - etwa durch Neonazis. Lonsdale war ja lange Zeit ein von rechten Glatzen gerne getragenes Label, weil man bei offener Bomberjacke meist die Buchstaben "..nsda.." lesen konnte - und es so aussah, als hätte man ein Shirt mit der Aufschrift NSDAP an.

Schwarz-Rot-Weiß
Seit Jahren gelten auch die Polos von Fred Perry als Ausweis für rechtsextreme Gesinnung. Konkret geht es um die schwarzen Polos mit den roten und weißen Streifen, die in der rechtsextremen Szene an die schwarz-weiß-rote Reichsflagge erinnern sollen.

Fred Perry war bekanntlich ein Tennisspieler aus der Arbeiterklasse, der zwischen 1934 und 1936 drei Mal in Folge das Tennisturnier von Wimbledon gewonnen hatte. 1947 stiftete er für das Traditionsturnier 75 weiße Polohemden. Die Spieler bedankten sich für die Shirts, indem sie einen Lorbeerkranz auf die Polos aufsticken ließen - die Marke Fred Perry war geboren.

Mit Nazis nichts am Hut
Perry versucht den Kunden klarzumachen, dass man mit Skinheads und Neonazis nichts am Hut hat. Eine direkte Aufklärungskampagne gibt es nicht. Man setzt eher auf Promis wie Paul Weller, der für Fred Perry diesen Herbst eine limitierte Auflage eines Hemds der Marke herausgebracht hat.

Falsches Shirt fürs Stadion
Dass die Frage mit den Farben Schwarz-Weiß-Rot nicht gelöst ist, zeigte sich während der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland. Dort durfte ein Juso-Vorsitzender aus Bayern nicht ins Stadion, weil sich die Ordner bei dem Shirt an die Staatsflagge des "Dritten Reiches" erinnert fühlten. Der junge Mann musste mit nacktem Oberkörper ins Stadion.

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