Tod im Kreise der Familie

Flick war über sechs Milliarden "schwer".
Der Milliardär und frühere Industrielle Friedrich Karl Flick, der seit Mitte der 90er Jahre in Österreich gelebt hatte, ist im Alter von 79 Jahren gestorben.

Das teilte sein Vermögensverwalter Jörg-Andreas Lohr am Freitag in Wien mit. Flick starb den Angaben der Familie zufolge am Donnerstagabend im Kreise seiner Familie in seinem Haus am Wörthersee.

Reichster Österreicher
Flick, der an einer "schweren Krankheit" starb, war Erbe einer der größten deutschen Industriegruppen. Seit 1994 war Flick - ein geborener Berliner - österreichischer Staatsbürger.

Mehr als sechs Milliarden
Flick wurde mit einem geschätzten Vermögen von mehr als sechs Mrd. Euro an die Spitze der Liste der Superreichen Österreichs gereiht. Er war auch Besitzer des größten privaten Forstbetriebs Österreichs.

Stiftung in Österreich
Fast zehn Jahre nachdem Flick das Stahlindustrieimperium seiner Familie an die Deutsche Bank verkauft hatte, zog er sich endgültig ins Privatleben zurück und verlegte Mitte der 90er Jahre auch seine Vermögensverwaltung von Düsseldorf nach Wien.

Er sparte damit viel an Steuern, dem deutschen Fiskus entgingen durch die österreichischen Flick-Stiftungen Hunderte an Steuermillionen. Österreich genoss es, einen prominenten Milliardär ins Land gelockt zu haben.

Luxusvilla am Wörthersee
Sein Hauptwohnsitz war in den letzten Jahren eine zur "Familienfestung" umgebaute Luxusvilla am Ufer des Wörthersees.

Seit September im Spital
Flick war Mitte September in das Münchner Klinikum Großhadern eingeliefert worden. Dass sich der 79-Jährige in Lebensgefahr befinde, wurde damals dementiert.

Erbe an siebenjährige Zwillinge?
Flick hat laut Stiftungs-Urkunde seine beiden siebenjährigen Zwillinge Viktoria-Katharina und Karl-Friedrich als einzige "Begünstigten" des gesamten Vermögens ernannt. Seine Gattin Ingrid ist keine "Begünstigte", geht also beim eigentlichen 6,8 Milliarden-Vermögen leer aus, schreibt die Tageszeitung "Österreich" in der Samstag-Ausgabe.

Allerdings zitiert "Österreich" Freunde der Milliardärs-Gattin, die behaupten, dass in den letzten Monaten Zusatzvereinbarungen in die Stiftung aufgenommen wurden, die auch für die Flick-Gattin Erb-Anteile vorsehen. Diese Vereinbarungen sind aber dem Bericht zu Folge nicht aktenkundig.

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