Reise nach Mariazell

Fischer besuchte den Papst.
Bundespräsident Heinz Fischer hat Papst Benedikt XVI. am Donnerstag die offizielle Einladung der Republik zu einem Besuch in Österreich überbracht.

"Ich darf Sie hiermit zu diesem Besuch auch im Namen der Republik Österreich offiziell und sehr herzlich einladen. Diesem Besuch in Österreich sehen wir mit großer Freude entgegen", sagte Fischer bei seiner Begegnung mit dem Papst im Vatikan. Der Papst nahm die Einladung an.

Die Österreich-Reise von Benedikt XVI. nach Österreich ist für September 2007 zum 850-Jahr-Jubiläum von Mariazell geplant.

Fischer: Gewalt keine Lösung
Fischer legte ein Bekenntnis zu Dialogbereitschaft, Toleranz und zur Unverzichtbarkeit der universellen Menschenrechte ab. Krieg und Gewalt, aber auch jede Form des Terrorismus und die dahinter steckende Maxime, wonach der Zweck die Mittel heilige, seien abzulehnen.

"Krieg und Gewalt können Probleme nicht dauerhaft und menschenwürdig lösen. Dafür gibt es in allen Phasen der Geschichte bis zur jüngsten Vergangenheit eindrucksvolle und mahnende Beispiele", sagte der Bundespräsident.

"Viel Übereinstimmung" bei Positionen
Die Beziehungen zwischen der Republik Österreich und dem Vatikan entwickelten sich ausgezeichnet. Bei wichtigen europapolitischen Themen, wie in Bezug auf europäische Grundrechte und Menschenrechte und in Bezug auf das Subsidiaritätsprinzip, gebe es zwischen den Positionen des Vatikans und Österreichs "viel Übereinstimmung".

"Ich freue mich, wie positiv der österreichische EU-Vorsitz im ersten Halbjahr 2006 vom Heiligen Stuhl beurteilt wurde", betonte Fischer.

"Friede und Nächstenliebe"
In Österreich würden die "konsequenten und unermüdlichen Bemühungen" des Papstes, die Menschheit vor Krieg und Terror zu bewahren, sowie seine "mahnenden Worte gegen Fremdenfeindlichkeit und religiöse Intoleranz" mit Aufmerksamkeit und Zustimmung verfolgt, sagte Fischer.

Die Botschaft von Benedikt XVI. sei "Friede und Nächstenliebe". Nur auf dieser Basis sei "ein aufrichtiger und erfolgreicher Dialog der Kulturen, der Religionen und der Zivilisationen möglich".

Fischer für Dialog
Österreich könne auf eine lange Tradition interreligiöser und interkultureller Dialoginitiativen zurückblicken, merkte Fischer an, der die Islamkonferenz vom November 2005 in Wien besonders hervorhob.

Wichtig sei, dass dieser Dialog nicht nur eine Debatte zwischen Verantwortungsträgern und Gelehrten bleibe, sondern möglichst viele Menschen unmittelbar erreichen könne. Letztlich seien sie es, "die einander verstehen und sich in Achtung und mit Vernunft begegnen müssen", so Fischer.

Fischer würdigt Caritas
Nicht zuletzt würdigte Fischer in der Unterredung mit dem Papst den Beitrag der katholischen Kirche in Österreich für das Wohl der Menschen im Land, für soziale Gerechtigkeit, für Humanität und Menschenrechte.

"Besonders hervorheben möchte ich auch die wertvolle Arbeit, die die Caritas und viele weitere kirchliche Gemeinschaften in Zusammenarbeit mit anderen humanitären Organisationen in Österreich leisten", hieß es in der Rede des Bundespräsidenten, der dem Papst "die Grüße und die besten Wünsche des österreichischen Volkes" überbrachte.

Das Gespräch war die zweite Begegnung von Fischer mit Benedikt XVI. Fischer hatte im April 2005 an der Amtseinführung des neuen Papstes teilgenommen.

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