Keine Gauloises mehr zum Kaffee

Rauchverbot auch in Spaniens Lokalen.
Das weit verbreitete Bild eines Franzosen, der sich im Cafe genüsslich eine Zigarette anzündet, könnte bald der Vergangenheit angehören.

Ein Parlamentsausschuss sprach sich am Dienstag dafür aus, das Rauchen in Cafes, Restaurants und Co. ab September 2007 zu verbieten. Eine endgültige Entscheidung der Regierung soll noch im Oktober fallen.

Verbot in öffentlichen Gebäuden
Ein Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden soll bereits am 1. Jänner in Kraft treten. Für Bars und Restaurants werde es aber eine Übergangsfrist geben, kündigte Gesundheitsminister Xavier Bertrand in einem Zeitungsinterview an.

Wann tritt Gesetz in Kraft?
"Die Frage ist nicht mehr, ob wir das Rauchen in der Öffentlichkeit verbieten, sondern wie und wann", wurde Bertrand von der Zeitung "Metro" zitiert. "Es muss am 1. Jänner 2007 beginnen."

Übergangsregel für Lokale angedacht
Die Regierung werde Mitte Oktober eine entsprechende Entscheidung treffen, sagte Bertrand weiter.

Er verwies auf andere europäische Länder, die für neun bis 22 Monaten eine Übergangsregelung für Bars, Restaurants und Discotheken vereinbart hätten. Eine andere Möglichkeit ist die Einrichtung getrennter Räume für Raucher und Nichtraucher.

Umfrage: Mehrheit dafür
Verschiedene Umfragen hatten zuletzt ergeben, dass die Mehrheit der französischen Bevölkerung für ein Rauchverbot ist.

Schwenk der Regierung
Noch im April hatte sich die Regierung in Paris von Plänen distanziert, das Rauchen in Bars und Restaurants zu verbieten, um so einem Konflikt mit den Rauchern und den Tabakhändlern aus dem Weg zu gehen.

Auch Spanien verbietet Rauchen
Auch das Ende des "Raucherparadieses Spanien" ist besiegelt: Seit Anfang September ist in allen spanischen Gaststätten, die größer als 100 Quadratmeter sind und nicht über separate Raucherzonen verfügen, das Qualmen vollständig verboten.

Geldstrafen bis 10.000 Euro
Das strikte Anti-Raucher-Gesetz, das am 1. Jänner in Kraft getreten war, hatte Bars und Restaurants eine Übergangsfrist von acht Monaten eingeräumt, um Raucherzonen einzurichten. Diese Frist ist abgelaufen.

Mehr als die Hälfte der 60.000 Gaststätten habe aber noch keine Umbaumaßnahmen ergriffen, berichtete die spanische Presse. Wird dort nun dennoch geraucht, muss mit Geldstrafen von bis zu 10.000 Euro gerechnet werden.

Absolutes Rauchverbot am Arbeitsplatz
Mehr als 30.000 Beisln und Restaurants wurden so über Nacht per Gesetz zu Nichtraucher-Etablissements.

Das Gesetz, das auch ein absolutes Rauchverbot am Arbeitsplatz vorsieht, ist in Spanien stark umstritten. Die für Raucherzonen geforderten Umbauten führen für viele spanische Lokalbesitzer zu finanziellen Schwierigkeiten.

Irland hatte als weltweit erstes Land im Jahr 2004 ein Rauchverbot für Gaststätten und an Arbeitsplätzen verhängt. Danach hatten mehrere Länder ähnliche Regeln erlassen, darunter Italien, Schweden und die Ukraine.

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