Zwei Fahrzeuge ausgebrannt

23 Insassen in verunglücktem Bus; Rauch behindert Rettungskräfte.
Beim Zusammenstoß eines Reisebusses mit einem Personenwagen sind am Samstagnachmittag in einem Schweizer Autobahntunnel bei Chur nach Angaben der Polizei mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen.

Rauch behinderte die Rettungsarbeiten im Viamala-Tunnel auf der Autobahn A13, wie die Kantonspolizei Graubünden mitteilte. Fünf leicht Verletzte seien aus dem Tunnel geborgen worden, hieß es. Die Schweizerische Rettungsflugwacht (REGA) schickte einen Hubschrauber an den Unglücksort.

Eishockey-Mannschaft im Bus
Zum Hergang und zu den Folgen des schweren Unglücks lagen zunächst nur wenige Informationen vor. Laut Polizei ereignete sich der Unfall um 13.15 Uhr auf der Autobahn A13, die von Chur zum San-Bernardino-Tunnel führt.

Laut behördlichen Angaben kollidierten ein Personenwagen und ein Reisebus. In dem Bus fuhr die Mannschaft des Schweizer Eishockey-Klubs GDT Bellinzona mit insgesamt 23 Personen, wie ein Sportfunktionär bestätigte. Nach der Kollision brach ein Feuer aus.

Die Fahrzeuge brannten zum Teil aus. Es kam zu Rauchvergiftungen. Ein Verletzter soll in Lebensgefahr schweben. Die San-Bernardino-Autobahn wurde vorübergehend in beiden Richtungen für den Verkehr gesperrt.

Als gefährlicher Tunnel bekannt
Der Viamala-Tunnel liegt auf dem Gemeindegebiet von Zillis und ist laut Angaben des Schweizer Bundesamts für Straßen 742 Meter lang, wie die "Neue Zürcher Zeitung" ("NZZ") berichtet. Der Tunnel wurde im Dezember 1967 in Betrieb genommen.

In dem nur zweispurigen Tunnel, der unter anderem in einer lang gezogenen Kurve verläuft, war es bereits mehrmals zu Unfällen gekommen. Der deutsche Autofahrerclub ADAC hatte vor einigen Jahren den Sicherheitsstandard des Tunnels kritisiert.

Erinnerungen an Gotthardtunnel-Unglück
Das bisher folgenschwerste Unglück in einem Schweizer Autobahntunnel hatte sich am 24. Oktober 2001 ereignet, als im Gotthardstraßentunnel nach dem Zusammenstoß zweier Lastwagen bei einer Brandkatastrophe elf Menschen ums Leben kamen.

Der schwerste Unfall eines Reisebusses der vergangenen Jahre in der Schweiz geschah am 17. April 2005: Ein Bus stürzte auf der Nordseite des Großen St. Bernhards in die Tiefe und riss zwölf Menschen in den Tod.

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