"Das letzte, was Steve gewollt hätte"

Irwin wurde im Familienkreis beigesetzt. Eine Gedenkfeier soll folgen.
Australier scheinen den Tod von Krokodiljäger Steve Irwin an Stachelrochen zu rächen. Wie Freunde des Naturfilmers am Dienstag berichteten, wurden eine Woche nach Irwins Tod zehn Kadaver von Stachelrochen an der Küste des australischen Bundesstaates Queensland gefunden.

Irwin war im Alter von 44 Jahren bei Filmaufnahmen am Great Barrier Reef zu Tode gekommen, weil ihm ein Rochen seinen Stachel ins Herz gestoßen hatte.

"Heißen Vergeltungen nicht gut"
"Wir wollen absolut klarstellen, dass wir derartige Vergeltung weder akzeptieren noch gut heißen", sagte Michael Hornby, der Direktor von Irwins australischem Zoo Beerwah in der Nähe der Stadt Brisbane.

"Das ist das letzte, was Steve gewollte hätte. Ich hoffe, jeder versteht, dass wir uns jetzt noch mehr für den Schutz der Natur und der Tiere einsetzen wollen. Denn das war das Wichtigste für Steve."

Queenslands Naturschutzbeauftragter, Wayne Sumpton, der die toten Rochen untersucht hatte, sagte, es gebe keinen sicheren Beweis für einen Zusammenhang mit dem Tod des beliebten Krokodiljägers.

Begräbnis eines "ganz normalen Kerls"
Irwin wurde im kleinen privaten Kreis beigesetzt. Das gab die Familie des nach seiner gleichnamigen TV-Serie auch "Crocodile Hunter" genannten Tierexperten am Sonntag bekannt.

Die Familie hatte ein Staatsbegräbnis ablehnt, "weil er ein ganz normaler Mensch war, ein ganz normaler Kerl", sagte Irwins Vater Bob.

Australiens Regierungschef John Howard hatte angeboten, Irwin mit staatlichen Ehren im Bundesstaat Queensland bestatten zu lassen.

Gedenkfeier geplant
Auch Irwins Ehefrau Terri (42) hatte auf einer kleinen Trauerfeier im engsten Familien- und Freundeskreis bestanden. Eine größere Gedenkfeier für die Öffentlichkeit soll in den nächsten zwei Wochen stattfinden.

Australische Medien gingen davon aus, dass sich Irwins Grab im Zoo nahe der Stadt Brisbane befindet. 1991 hatte er den Tierpark von seinen Eltern in Queensland übernommen und zu einer Touristenattraktion gemacht.

Eine Million Zoobesucher seit Ableben
Seitdem zählt die Einrichtung jährlich mehr als eine Million Besucher. Wie Zoodirektor Michael Hornby sagte, kommen seit Irwins tragischem Tod täglich viele Menschen und legten Blumen und andere Zeichen der Zuneigung" zum Gedenken am Tor nieder.

Die australische Regierung will dem Tierfilmer ein Denkmal setzen, weil dieser sich sehr um den Tourismus verdient gemacht habe. Es sei denkbar, dass ein Nationalpark nach Steve Irwin benannt werde, sagte Tourismus-Ministerin Fran Bailey.

500 Millionen Fans
Irwin war für seine TV-Serie "Crocodile Hunter", die 1992 erstmals auf Sendung ging und in Deutschland bei RTL II ausgestrahlt wurde, stets große Risiken eingegangen.

Für Schlagzeilen sorgte er, als er vor zwei Jahren vor laufender Kamera ein vier Meter langes Krokodil mit der Hand fütterte, während er seinen erst einen Monat alten Sohn Bob auf dem Arm hielt. Weltweit hatte seine Serie früheren Angaben zufolge 500 Millionen Zuschauer.

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