Nach Angaben der örtlichen Polizei wurde ein Rettungswagen zu der Villa des Stars gerufen. Doch Ford sei bereits tot gewesen, als die Sanitäter eintrafen. Der Schauspieler hatte sich nach einer Serie von Schlaganfällen seit 15 Jahren nicht mehr öffentlich gezeigt.
Über 100 Filmrollen
Mit Rollen in mehr als 100 Filmen, in zahlreichen Bühnenstücken und Fernsehserien war der gebürtige Kanadier jahrzehntelang einer der meistbeschäftigten Darsteller. An der Seite von Bette Davis und Rita Hayworth feierte er 1946 mit "Die große Lüge" und "Gilda" seine ersten großen Leinwanderfolge.
In seiner Glanzzeit in den 50er Jahren war Ford nach Umfragen amerikanischer Zeitschriften beliebter als Gary Cooper und Cary Grant. Im Filmjahr 1958 wurde er gar zum größten Kassenmagneten Hollywoods ernannt.
In allen Genres daheim
Mit Rollen in mehr als 100 Filmen, in zahlreichen Bühnenstücken und Fernsehserien war er jahrzehntelang einer der meistbeschäftigten US-Schauspieler. Und das in fast jedem Genre, von Western und Komödien bis zum Krimi und Drama.
1953 holte ihn Fritz Lang für den Polizeifilm "Heißes Eisen" vor die Linse. In "Saat der Gewalt" (1955) spielte Ford einen Lehrer, der sich gegen rebellierende Schüler durchsetzen muss.
Ehen und Affären
Schlagzeilen machte auch sein reges Liebesleben. Seine erste Ehe mit der legendären Steptänzerin Eleanor Powell hielt 16 Jahre, seine vierte Ehe, die er mit Ende 70 einging, nur noch wenige Monate.
Mit Hollywoods "Femme fatale" Rita Hayworth verbanden ihn sechs Filme und eine leidenschaftliche Affäre. Auch Judy Garland, Hope Lange und Joan Crawford erlagen seinem Charme. Seiner großen Liebe Maria Schell, mit der er den Western "Cimarron" und später "Superman" drehte, machte Ford mehrere vergebliche Anträge.
Mehrere Schlaganfälle
Seine lange Karriere sollte 1993 mit einem letzten Auftritt in dem Western "Tombstone" gekrönt werden. Doch aus gesundheitlichen Gründen musste Ford am Ende passen.
An seinem 90. Geburtstag am 1. Mai sollte er bei einer Ehrenfeier in Hollywood erscheinen. Doch er war schon zu schwach, um an der Würdigung teilzunehmen. Fords Sohn Peter Ford erklärte damals, sein Vater habe seit seinem Rückzug aus dem Beruf mehrere kleinere Schlaganfälle erlitten.
Kein Interesse für neue Filme
Der 90-Jährige interessiere sich nicht besonders für aktuelle Filme, sagte der Sohn. Lieber sehe er sich ältere Produktionen an, darunter auch seine eigenen. "Ein Film, den er gar nicht mochte, ist 'Liebesnächte in Sevilla (The Loves of Carmen)' mit Rita Hayworth", verriet Peter Ford.
Hayworth verkaufte ihm 1960 jenes Anwesen in Beverly Hills, auf dem Ford bis zuletzt wohnte. Das Haus war eine Art Museum, die zwei Stockwerke hohe Eingangshalle mit großen Postern seiner Filme und einer lebensgroßen Wachsfigur von Glenn Ford verziert.
TV-Hinweis
ORF2 zeigt in memoriam Glenn Ford am Samstag um 9.30 Uhr zuerst die Westernkomödie "In Colorado ist der Teufel los", in der Ford 1969 gemeinsam mit Shirley MacLaine vor der Kamera stand, und um 0.10 Uhr Lee H. Katzins Westernklassiker "Pulver und Blei".
Links:
- Glenn Fords Lebensgeschichte (offizielle Website der Ford-Familie)
- Biografie (Wikipedia)
- Filmografie (Internet Movie Database)