Nun wurde der Hauptverdächtige gefasst. In der Folge bringt die APA eine Chronologie der Ereignisse:
16. November 2005: Das Pärchen Peter Kirsten Rabitsch (28) und die um drei Jahre jüngere Katharina Koller begeben sich auf eine Weltreise, die bis zum Mai 2006 dauern soll.
24. Jänner 2006: Die Angehörigen der beiden Reisenden erhalten eine E-Mail - das letzte Lebenszeichen des Paares.
26. Jänner 2006: Die Vermissten werden zuletzt im Bus von Copacabana nach La Paz gesehen und anschließend kurz nach 13.00 Uhr beim Cemeterio in der Hauptstadt. Zwei Stunden später wird das erste Mal Geld von ihren Konten abgehoben.
8. Februar 2006: Die Verwandten lassen die Konten sperren. Bis zu diesem Zeitpunkt werden jeden Tag Maximalbeträge in La Paz, Oruro, Sucre und Cochabamba abgehoben, das gesamte Geld für die Weltreise.
21. Februar 2006: Major Josef Kerbl von der Kriminaldirektion 1 und ein Beamter des Bundeskriminalamts (BK) treffen in La Paz ein. Dort sollen sie die bolivianischen Behörden bei ihren Ermittlungen unterstützen.
Außenministerin Ursula Plassnik (ÖVP) schreibt einen Brief an ihren Amtskollegen David Choquehuanca. Darin bedankt sich Plassnik für die Unterstützung und ersucht zudem Choquehuanca, alles zu unternehmen, dass die beiden gefunden werden.
2. März 2006: Bilder von Personen, die bei der Kontobehebungen gefilmt wurden, tauchen auf. Die Polizei bestätigt einen entsprechenden Bericht der "Kronen Zeitung". Man versucht, die Unbekannten auszuforschen, um zu überprüfen, ob ein Zusammenhang mit dem Verschwinden der beiden besteht.
3. März 2006: Bundespräsident Heinz Fischer schaltet sich ein: Er ersucht seinen Amtskollegen Evo Morales um Unterstützung bei der Suche nach den zwei Urlaubern und dankt für die bisherige Zusammenarbeit.
8. März 2006: Morales versichert Fischer in einem Schreiben, dass die Behörden alles tun würden, um den "bedauernswerten Vorfall" so rasch wie möglich zu klären.
10. März 2006: Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet unter Berufung auf die bolivianische Polizei, dass die beiden Vermissten ermordet aufgefunden wurden. Diese Meldung wird jedoch am selben Tag vom Vater des Opfers, Hermann Rabitsch, dementiert.
Laut Rabitsch und dem BK handelt es sich um die Leichen zweier Menschen, die bereits seit rund eineinhalb Jahren tot sind.
13. März 2006: Die bolivianische Polizei gibt bekannt, dass drei mutmaßliche Mitlieder einer Bande festgenommen wurden, die unter Verdacht stehen, am Verschwinden des Pärchens beteiligt gewesen zu sein. Die Behörden gehen davon aus, dass die beiden Österreicher in die Fänge "falscher Polizisten" geraten sind.
14. März 2006: In Bolivien wird eine große Fahndung über die Medien gestartet, mit Hilfe derer der mutmaßliche Kopf der Bande und ein ebenfalls flüchtiger Komplize gefasst werden sollen.
17. März 2006: Erste Erfolge in den Ermittlungen stellen sich ein: Man identifiziert ein Haus, in dem Koller und Rabitsch im Zuge ihrer Entführung offenbar gewesen sind. Die Fahndung nach Ramiro Milan, dem Hauptverdächtigen,. läuft weiter.
19. März 2006:: Eine weitere Person, die in Verdacht steht, mit dem Verschwinden der Österreicher in Verbindung zu stehen, wird verhaftet.
4. April 2006: Die beiden Vermissten werden tot aufgefunden. Die Leichen werden auf einem illegalen Friedhof in La Paz entdeckt. Zudem melden die Behörden vier weitere Verhaftungen in dem Fall, der Kopf der Entführerbande ist weiterhin flüchtig.
18. April 2006: Die beiden nach Österreich überstellten Mordopfer werden auf dem Wiener Zentralfriedhof beigesetzt.
21. April 2006: Die in der Causa entdeckten Unregelmäßigkeiten bei den Behörden haben für die bolivianische Justiz Folgen. Der ermittelnde Staatsanwalt Sergio Cespedes wird suspendiert.
Ihm wird vorgeworfen, nachlässig gehandelt und einen angeblich in engem Telefonkontakt mit Bandenchef Milan Fernandez stehenden Polizisten gedeckt zu haben.
10. Mai 2006: Die Eltern der beiden in Bolivien ermordeten Rucksacktouristen werden in der Hofburg von Fischer empfangen.
Die Hinterbliebenen richten an den Bundespräsidenten den Appell, den an die Regierung von Bolivien gerichteten Forderungen nach konsequenter Verfolgung der Täter bzw. nach mehr Sicherheit für Rucksacktouristen auch bei Boliviens Staatspräsident Morales persönlich Nachdruck zu verleihen.
28. August 2006 (Ortszeit, 29. August MESZ): milan Fernandez, der mutmaßliche Mörder, wird laut Angaben der bolivianischen Polizei gefasst. Staatsanwältin Aguado sagt, Fernandez sei nach der Tat von Stadt zu Stadt geflohen, um sich vor den Behörden zu verstecken.
Er sei auf frischer Tat bei einem anderen nicht näher bezeichneten Verbrechen gefasst worden.
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