Es habe außerdem bis zu 20 Verletzte gegeben, meldete der türkische Nachrichtensender NTV. Nach der Detonation vor einem Geschäftslokal im Zentrum der Stadt sei ein Brand ausgebrochen, hieß es seitens der halbamtlichen türkischen Nachrichtenagentur Anadolu.
Die Polizei habe eine Straße gesperrt, nachdem eine verdächtige Tasche gefunden worden war. Ein Entschärfungskommando sei angefordert worden.
27 Verletzte bei Anschlagserie
Erst in der Nacht auf Montag waren bei mehreren Bombenexplosionen in der Türkei zumindest 27 Menschen verletzt worden.
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©Bild: APA |
PKK-Splittergruppe droht
Der Küstenort Marmaris ist vor allem bei europäischen Touristen beliebt.
Zu den Anschlägen von Montagnacht bekannte sich die kurdische Extremistengruppe "Freiheitsfalken Kurdistans".
Solange sich der Führer der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei (PKK), Abdullah Öcalan, in Gefangenschaft befinde, "werden überall in der Türkei unsere Bomben hochgehen", heißt es in dem Bekennerschreiben. Öcalan war vor mehr als sieben Jahren gefasst und nach Abschaffung der Todesstrafe in der Türkei zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
Detonationen im Abstand von 15 Minuten
Die Detonationen in Marmaris seien kurz nach Mitternacht im Abstand von 15 Minuten erfolgt, sagte der Polizeisprecher.
Drei der verletzten Briten wurden nach Angaben des Außenministeriums in London im Krankenhaus auf der Intensivstation behandelt. Insgesamt wurden in Marmaris 21 Menschen verletzt. Bei den anderen Opfern handelt es sich offenbar um Türken.
Bombe unter Fahrersitz von Minibus
Die drei Bomben in Marmaris waren in dem Minibus und zwei Abfallbehältern deponiert worden. Bei dem Anschlag auf den Bus kamen 15 Personen zu Schaden.
Wie der TV-Sender CNN-Türk berichtete, war der Minibus auf einer der Hauptstraßen von Marmaris unterwegs. Die Bombe befand sich unter dem Fahrersitz.
Die beiden anderen Explosionen ereigneten sich laut CNN-Türk in der Nähe des Hafens und in einer Wohnanlage. Seit den Anschlägen wird intensiv nach den Tätern gefahndet, an den Zufahrten zur Stadt wurden Polizeikontrollen eingerichtet.
Sechs Menschen in Istanbul verletzt
Bei der Explosion im Istanbuler Stadtteil Bagcilar wurden indessen nach Angaben von Polizeichef Celalettin Cerrah sechs Menschen verletzt.
Der Sprengsatz sei in der Nähe einer Schule gelegt worden und gegen 20.30 Uhr explodiert. Die sechs Verletzten seien Einheimische.
Immer wieder Attentate auf Ferienorte
Im Juli vergangenen Jahres waren bei einer Explosion in einem Kleinbus im Urlaubsort Kusadasi eine britische und eine irische Urlauberin sowie drei weitere Insassen getötet worden.
Zu dem Anschlag hatten sich ebenfallls die "Freiheitsfalken Kurdistans" bekannt, die als Splittergruppe der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) gilt.
Der Guerillakampf der Kurden
Die PKK, die erst vor zwei Jahren eine mehrjährige Waffenruhe für beendet erklärt hatte, kämpft seit mehr als 20 Jahren mit Gewalt für mehr politische Rechte der Kurden in der Türkei. Einem 15-jährigen Guerillakrieg im Südosten des Landes waren von 1984 bis 1999 mehr als 30.000 Menschen zum Opfer gefallen.
Außenministerium warnt vor Reisen
Das österreichische Außenministerium sprach am Montag von einer "erhöhten Sicherheitsgefährdung" bei Reisen in die Türkei.
Auch das britische Außenministerium gab eine Warnung an seine Staatsbürger aus: "Wir glauben, dass internationale und inländische Terrorgruppen derzeit in der Türkei aktiv sind", hieß es in einer am Montag veröffentlichten Erklärung. "Weitere Angriffe, auch in Touristengebieten, könnten folgen."
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