Genährt wurden die Debatten zunächst durch Berichte israelischer Medien, die sich auf einen Artikel der angesehenen Fachzeitschrift "Jane's Defence Weekly" stützten: Laut diesem Bericht können die U-Boote vom Typ Dolphin Atomwaffen transportieren.
Länger unter Wasser, größere Reichweite
Zudem können die U-Boote länger als andere U-Boote unter Wasser bleiben. Sie würden damit im aktuellen Konflikt Israels mit dem Iran, der sich zuletzt in der Libanon-Frage entzündet hatte, eine wichtige Waffe für die israelische Marine im Falle eines militärischen Konflikts mit dem Iran sein.
Die U-Boote haben durch einen neuartigen Brennstoffzellenantrieb auch eine erweiterte Reichweite von bis zu 4.500 Kilometern.
Unterschrift Anfang Juli
Die deutsche Regierung wollte das Geschäft zunächst nicht bestätigen. Später gab man bekannt, dass der Vertrag zwischen Israel und der Kieler Werft HDW am 6. Juli unterschrieben wurde. Am selben Tag habe die Bundesregierung mit HDW ein Zahlungsabkommen unterschrieben.
Danach unterstützt Deutschland den Kauf der U-Boote mit einem Drittel des Preises bis zu einem Höchstbetrag von 333 Millionen Euro.
Offenbar große Zahl an Sprengköpfen
Die Frage, ob die U-Boote mit Atomraketen bestückt werden könnten, liegt auch am Atomstatus von Israel. Israel hat den Besitz von Atombomben nie offiziell zugegeben, nach übereinstimmenden Angaben internationaler Organisationen verfügt das Land aber über eine große Zahl von atomaren Sprengköpfen.
Beobachter gehen seitdem davon aus, dass Israel einen Teil seiner Atomwaffen auf U-Booten stationieren will. Das deutsche Verteidigungsministerium bestreitet allerdings, dass die U-Boote vom Typ Dolphin zum Abschuss von Atombomben geeignet sind.
Grüne und Linke gegen Verkauf
In Deutschland haben die Grünen und die Linkspartei den Verkauf scharf kritisiert. "Es war eine falsche Entscheidung der Bundesregierung, die Lieferung der U-Boote zu genehmigen und auch noch zu finanzieren", so der sicherheitspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Winfried Nachtwei.
SPD verteidigt das Geschäft
Der verteidigungspolitische Sprecher der SPD, Rainer Arnold, verteidigte die Lieferung: "Für so einen kleinen Staat wie Israel muss es eine Möglichkeit zur Abschreckung von See aus geben, weil er auf dem Land keine Zweitschlagsmöglichkeit hätte."
Israels Wunsch nach Fähigkeiten zur Abschreckung sei verständlich. "Das gilt umso mehr angesichts der Rhetorik aus dem Iran." Der SPD-Politiker hält die Lieferung der U-Boote für "legitim".
FDP-Generalsekretär Dirk Niebel sagte, er unterstütze die U-Boot-Lieferung als "Beitrag zur Existenzsicherung Israels".
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