In dem betreffenden Krankenhaus lägen zwei Sturmopfer in Lebensgefahr auf der Intensivstation. Insgesamt wurden fast 250 Menschen mit schwereren und leichteren Verletzungen nach dem Sturm in Budapester Krankenhäuser gebracht.
Kopf- und Beinverletzungen
Laut Angaben der Ärzte erlitten die meisten Patienten Kopf- und Beinverletzungen, aber auch viele Wirbelsäulenschäden mussten behandelt werden. Mehrere Menschen würden zudem in den Donaufluten vermisst.
1,5 Mio. feierten
Mehrere hunderttausend Menschen hatten sich am Ufer der Donau versammelt, um ein Feuerwerk anlässlich des Nationalfeiertags zu verfolgen, als das Unwetter losbrach.
Nach Schätzungen der Medien waren eineinhalb Millionen Feiernde in Budapest auf der Straße, so viele wie noch nie zuvor aus diesem Anlass, berichtete die Nachrichtenagentur dpa.
Schiffe stießen zusammen
Augenzeugen und Rettungskräfte berichteten von Szenen der Panik: Menschen wurden von umstürzenden Bäumen erschlagen, Tausende rannten schreiend davon, auf dem Fluss stießen Schiffe zusammen.
Laut Augenzeugenberichten rannte die Menge in Panik in das Zentrum der Stadt, versuchte in Tiefgaragen und U-Bahn-Unterführungen Schutz zu finden. Flüchtende wurden niedergerissen und schwer verletzt.
Heftiger Regen und starker Wind
Die Zuschauer des abendlichen Feuerwerks, das alljährlich am Tag von Staatsgründer König Stephan dem Heiligen stattfindet, wurden von den heftigen Regengüssen und dem Sturm mit einer Windgeschwindigkeit von bis zu 100 Kilometer pro Stunde überrascht.
Vom Blitz getroffen
Nach Angaben der ungarischen Nachrichtenagentur MTI wurde ein Opfer von einem Blitz getroffen. Ein umfallender Baum tötete zwei Menschen, wie ein Sprecher der Feuerwehr sagte.
"Menschen schrien überall"
"Ich war zu Tode erschrocken, ich hatte Angst, dass ich zu Tode getrampelt werden könnte. Menschen schrien überall", berichtete eine Augenzeugin.
Von Schiffen geweht
Mehrere Menschen wurden von den Schiffen geweht. Vier von ihnen konnten aus den Fluten der Donau gerettet werden. Verletzte gab es auch beim Einsturz des Dachs einer Journalistentribüne.
Unwetter traf direkt Veranstaltungsplatz
Der Katastrophenschutz kritisierte, er sei vom Landeswetterdienst nicht konkret hinsichtlich des Unwetters vorgewarnt worden.
Laut einem Sprecher des Katastrophenschutzes, Tibor Dobson, hätte die Menschenmenge den Schauplatz auch nicht mehr rechtzeitig verlassen können, wenn das Feuerwerk kurzfristig abgesagt worden wäre. Das Unwetter traf direkt den Schauplatz der Veranstaltung.
Organisatoren informierten sich nicht
Laszlo Molnar, ein Meteorologe des Landeswetterdienstes (OMSZ), betonte, dass die Wetterexperten in ihrer Prognose darauf aufmerksam gemacht hätten, dass die Unwetterzone am Sonntag gegen 21.00 Uhr in Budapest zu erwarten sei.
Polizei und Bevölkerung hätten sich beim OMSZ nach dem zu erwartenden Wetter erkundigt, die Organisatoren des Feuerwerks jedoch nicht.
Untersuchung angekündigt
Bürgermeister Demszky kündigte eine Untersuchung an. Er warf den Organisatoren vor, das Unglück hätte verhindert können, wenn sie die Warnungen der Meteorologen ernst genommen hätten.
Donau stieg über Ufer
Große Schäden an Dächern gab es zudem auf der Budapester Burg, darunter am Sandor-Palast, dem Amtssitz des Staatspräsidenten Laszlo Solyom. Dort wurden mehrere Menschen verletzt.
Das Unwetter ließ auch die Donau über die Ufer treten. "Wir stehen bis zu den Knien im Wasser", berichtete ein Augenzeuge von der Elisabethbrücke. Auch mehrere Straßen in der Nähe des Parlamentsgebäudes waren überschwemmt.
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