Zehn Stadtbezirke seien als besonders gefährdet identifiziert worden, sagte Gouverneur Muammer Güler nach Zeitungsberichten vom Donnerstag.
Jedes achte Gebäude
In einem dieser Bezirke sei in einer gründlichen Untersuchung jedes achte Gebäude als gefährdet eingestuft worden.
Laut Güler heißt das, dass 2.000 von 16.000 Häusern in dem Bezirk abgerissen und neu errichtet werden müssen.
20.000 Menschen starben
Güler äußerte sich zum siebenten Jahrestag des verheerenden Erdbebens vom 17. August 1999, bei dem im Nordwesten der Türkei 20.000 Menschen ums Leben gekommen waren.
Mega-Erdbeben vorhergesagt
Experten rechnen damit, dass es in der Nähe der 15-Millionen-Stadt Istanbul in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten ein neues schweres Erdbeben geben wird.
Bewohner zu wenig informiert
Dennoch unternehmen die Behörden nach Ansicht von Kritikern zu wenig, um die Stadt erdbebensicher zu machen und die Bewohner über die Risiken zu informieren.
Aufklärungssender soll kommen
Gouverneur Güler kündigte deshalb jetzt die Gründung eines eigenen Rundfunksenders an, der Informationssendungen zum Thema Erdbebensicherheit ausstrahlen soll.
Bewohner verdoppelt
Bei dem Beben 1999 starben in westlichen Stadtteilen Istanbuls rund 1.000 Menschen. Nach Zeitungsberichten leben in dem damals besonders betroffenen Stadtteil Avcilar inzwischen fast doppelt so viele Menschen wie vor sieben Jahren.
Wirtschaftliches und kulturelles Zentrum
Istanbul ist die größte Stadt der Türkei. Sie liegt sowohl in Europa als auch Asien und ist somit die einzige Stadt, die auf zwei Kontinenten liegt. Istanbul gilt als das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Türkei.
Ohne Genehmigung gebaut
In den Vierteln rund um den alten Stadtkern des unter Kaiser Konstantin im vierten Jahrhundert gegründeten Konstantinopel prägen ältere Bauten das Stadtbild. Neubauten ziehen sich über das ganze Stadtgebiet hin. Sie gelten teils ebenfalls als nicht erdbebensicher.
So wurden etwa Wohnhäuser ohne Genehmigungen erbaut. Auf die Absicherung wurde keine Rücksicht genommen. Teilweise wurde bei den Häusern auch an Baumaterial gespart. Durch bessere Kontrollen der Bautätigkeit will man das nun ebenfalls in den Griff bekommen.
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