"Das Verteidigungsministerium bedauert, bestätigen zu müssen, dass es sich bei dem dritten gefundenen Toten um den 44-jährigen vermissten österreichischen Milizoffizier Major Hans Peter Lang aus der Steiermark handelt." Das habe die genaue DNA-Analyse ergeben, hieß es in einer Aussendung.
Angriff auf UNO-Posten
Der österreichische Militärbeobachter war gemeinsam mit drei weiteren UNO-Soldaten ums Leben gekommen. Zwei der bei dem israelischen Luftangriff am 25. Juli getöteten UNO-Beobachter wurden als ein Kanadier und ein Chinese identifiziert.
Bei dem vierten Toten handelt es sich vermutlich um einen 29-jährigen finnischen Kapitänleutnant. Seine Leiche wurde am Freitag aus den Trümmern geborgen.
Seit knapp einem Jahr im Einsatz
Lang war Zivilbediensteter beim Bundesheer und stand seit knapp einem Jahr als Militärbeobachter der Vereinten Nationen (UNTSO) im Einsatz.
"Tief empfundenes Mitgefühl"
Außenministerin Ursula Plassnik (ÖVP) und Verteidigungsminister Günther Platter (ÖVP) zeigten sich über den nunmehr bestätigten Tod von Lang tief betroffen.
"Jetzt haben wir die traurige Gewissheit: Major Hans Peter Lang ist bei einem Friedenseinsatz der UNO getötet worden", betonte Plassnik, die ebenso wie Platter am Freitag der Familie, Freunden und Kollegen von Lang ihr "tief empfundenes Mitgefühl" ausdrückte.
"Zu Friedenslösung beitragen"
"Ich verneige mich respektvoll vor einem Mann, der als Österreicher und Weltbürger sein Leben für die Hoffnung eines Nahost-Friedens eingesetzt hat", erklärte die Außenministern in einer Aussendung.
"Die österreichische Außenpolitik wird auch in Zukunft nach Kräften zu einem Ende des Blutvergießens und einer Friedenslösung beitragen."
"Große Tradition"
Auch Platter betonte: "Ich verneige mich vor seinem großen Einsatz im Dienste des Friedens." Die aktuellen Entwicklungen bedeuteten große Hürden für den Frieden im Nahen Osten.
Sowohl Plassnik als auch Platter gingen auf die "große Tradition" Österreichs im Rahmen der UNO-Friedensbemühungen in der Region ein. Seit 1974 sind UNO-Soldaten aus Österreich auf den von Israel besetzten syrischen Golan-Höhen tätig.
Aufklärung gefordert
Bundespräsident Heinz Fischer hatte in einem ORF-Radiointerview erklärt, Österreich habe auf den Beschuss des UNO-Postens im Südlibanon "mit Recht empfindlich und deutlich reagiert".
Der israelische Botschafter Dan Aschbel war umgehend ins Außenministerium zitiert worden. Die Bundesregierung hatte von Israel eine sofortige und lückenlose Aufklärung des Vorfalls verlangt. Die Außenministerin hatte Israel aufgefordert, die Gewalt zu beenden und jegliches "unverhältnismäßige" Vorgehen im Libanon zu vermeiden.
Fischer kondoliert
Fischer brachte der Mutter von Major Lang, Wilma Lang, in einem persönlichen Schreiben seine tief empfundene Anteilnahme zum Ausdruck.
In dem Kondolenzbrief heißt es laut Kommuniqué der Präsidentschaftskanzlei vom Freitag, dass der unermüdliche Einsatz Major Langs für den Frieden "stets durch sein großes Engagement und seine Verlässlichkeit geprägt waren". Die Trauer über diesen tragischen Tod werde von vielen Mitbürgerinnen und Mitbürgern in besonderer Weise geteilt, betonte das Staatsoberhaupt.
Schüssel: Tief empfundenes Mitgefühl
Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP) erklärte seinerseits: "Durch die nun erfolgte Bestätigung, dass Major Hans Peter Lang bei dem Angriff auf die UNO-Station im Libanon ums Leben kam, sind die Befürchtungen leider tragische Gewissheit geworden. Ich möchte seiner Familie und seinen Freunden mein tief empfundenes Mitgefühl aussprechen und wünsche ihnen alle Kraft, um diesen harten Schicksalsschlag verarbeiten zu können".
Anteilnahme von Gusenbauer
Oppositionsführer SPÖ-Vorsitzender Alfred Gusenbauer zeigte sich ebenfalls tief betroffen von der Todesnachricht. "Unsere ganze Anteilnahme und unser Mitgefühl gelten in diesen schweren Stunden der Familie und den Freunden von Hans Peter Lang", erklärte Gusenbauer am Freitag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.
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