Qualitätsoffensive geplant

Qualitätsoffensive geplant.
Der italienische Vizepremier und Tourismus- und Kulturminister, Francesco Rutelli, appelliert an die Italiener, ihren Sommerurlaub in Italien zu verbringen.

Rutelli plant eine Werbekampagne, um die Italiener zu überzeugen, ihre Heimat als Urlaubsland zu bevorzugen.

Warum ins Ausland reisen?
Der Vizepremier hat eine Website unter www.turistiprotagonisti.it eingerichtet. Italiener, die ins Ausland gereist sind, werden darin aufgerufen, zu begründen, warum sie nicht ihre Heimat als Urlaubsland gewählt haben.

"Erzählen Sie uns über Ihren Urlaub im Ausland, damit wir den Urlaub in Italien verbessern können", lautet der Slogan.

Es geht ums Wirtschaftswachstum
Experten wollen die Antworten überprüfen und eine Strategie für den Neubeginn des italienischen Tourismus finden. Und auch ausländische Gäste sollen davon profitieren. So werden etwa oft die in den letzten Jahren angezogenen Preise bei sinkender Qualität bemängelt.

Was tun gegen Algen, Quallen und Co.?
In mehreren Regionen Italiens plagt laut Medienberichten eine regelrechte Quallen- und Insekteninvasion die Badenden.

In Ligurien und der Toskana sowie auf Sardinien und Sizilien sind in den letzten Wochen Hunderttausende Quallen an die Strände gespült worden. Und auch die Algenplage wächst zunehmend. Vor allem die Küste von Ligurien ist betroffen.

Keine Badeverbote
Laut dem Staatlichen Italienischen Fremdenverkehrsamt (E.N.I.T.) gibt es wegen der "angeblichen Quallenplage" jedoch keine Badeverbote an Italiens Stränden.

Auf Grund der erhöhten Wassertemperaturen könne es vorkommen, dass einige Quallen auftauchen, aber von einer Quallenplage "kann absolut nicht die Rede sein", so E.N.I.T in einer Aussendung.

Genua verlängert Verbot
Es sind tatsächlich keine Quallen, sondern Algen wegen denen die Gemeinde Genua Anfang der Woche ein Badeverbot verhängt hatte und dieses nun auch um weitere zwei Tage verlängerte. Eine tropische Alge wird für eine zunächst rätselhafte Wasservergiftung verantwortlich gemacht. Der Beschluss wurde gefasst, nachdem genaue Kontrollen weiterhin eine große Konzentration der Alge Ostreopsis Ovata in den Gewässern vor Genua gezeigt haben.

Die tropische Alge hat für Panik an den Stränden in der Nähe von Genua sorgt. Elf Touristen mussten ins Spital eingeliefert werden, nachdem sie gebadet oder sich in der Nähe des Wassers aufgehalten hatten. Mehrere Badegäste hatten bis zu 38 Grad Fieber, litten unter Atembeschwerden und Bauchkrämpfen, berichteten die Behörden.

Einbrüche befürchtet
Die Behörden befürchten laut italienischen Medien erhebliche Einbrüche im Tourismus, falls es nicht gelingt, das Phänomen Qualle und Alge unter Kontrolle zu bringen.

Man sucht nach Möglichkeiten, die Invasion der Quallen und Algen auch längerfristig unter Kontrolle zu bringen. Wissenschafter machen nicht nur den ungewöhnlich warmen Sommer für die Plage verantwortlich, sondern auch die Verschmutzung.

"Wollen Spitzenplatz zurück"
"Mit adäquaten Anstrengungen kann der Tourismus das italienische Bruttoinlandsprodukt um 0,5 Prozent wachsen lassen", betonte Rutelli. Italien müsse jedoch die Preise unter Kontrolle halten und für ein besseres qualitatives Angebot sorgen.

"Wir sind Weltmeister, was Schönheit, Kultur und Landwirtschaft betrifft. Leider haben wir an Attraktivität verloren, daher müssen wir aufholen", so Rutelli.

In den Siebzigerjahren wäre man weltweit das Urlaubsland Nummer eins gewesen. Jetzt sei man auf Platz fünf abgesunken, doch in zehn Jahren wolle man wieder auf die Spitzenposition zurück. Das sei das Ziel dieser Regierung, betonte Rutelli.

Fast 30 Mrd. Umsatz
23,5 Mio. Italiener werden in diesem Sommer einen Urlaub verbringen, das sind 500.000 Personen mehr als im Vorjahr.

Der Sommertourismus generiert einen Umsatz von 21,9 Mrd. Euro. 71 Prozent der Italiener fahren ans Meer, 13,4 Prozent ins Gebirge. 4,9 Prozent der Italiener bevorzugen thermale Ortschaften und 2,7 Prozent die Kulturstädte.

Sizilien vor Toskana und Apulien
Die beliebtesten Urlaubsregionen der Italiener sind Sizilien, die Toskana und Apulien, ergab eine jüngste Umfrage.

Die Italiener verbringen durchschnittlich 13 Tage Urlaub und geben dabei 65 Euro pro Tag aus, wenn sie in Italien bleiben bzw. 102 Euro, wenn sie ins Ausland verreisen.

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