Feuerwehren im Großeinsatz

Kaum ein Bundesland blieb verschont.
Die Schwankungen hätten kaum größer sein können: Nach einem kalten Frühling kam eine kurze Hitzeperiode und dann das abrupte Ende. Schwere Unwetter haben in weiten Teilen Österreichs ein Chaos verursacht, die Feuerwehren stehen im Großeinsatz.

Und noch gibt es keine Entwarnung: Im Laufe des Tages und vor allem in den Abend- und Nachtstunden werden weitere heftige Niederschläge erwartet.

100 Liter pro Quadratmeter
Laut ORF-Wetterredaktion ist ganz besonders im Gebiet von Salzburg bis Niederösterreich wolkenbruchartiger Regen möglich, teilweise verbunden mit Gewittern und Sturmböen. Auch Hagel ist nicht auszuschließen.

Die Regenmengen können gebietsweise 100 Liter pro Quadratmeter überschreiten, das zeigen alle verfügbaren Computerberechnungen. Sollten diese Prognoseunterlagen zutreffen, so ist gebietsweise mit Überschwemmungen und Muren zu rechnen.

Boden kann Wasser aufnehmen
Beim Hydrographischen Dienst sah man den erwarteten Wassermengen aber vorläufig gelassen entgegen: Da der Boden so trocken sei, werde er wahrscheinlich das Wasser aufnehmen wie ein Schwamm. Dementsprechend weniger fließe ab.

Daher sei nach derzeitigen Berechnungen nur mit lokalen Überflutungen, aber nicht mit einem größeren Hochwasser zu rechnen, betonten die Experten.

Schwere Schäden im Raum Graz
Besonders schwer betroffen war bisher die Steiermark, wo heftige Unwetter in der Nacht schwere Schäden anrichteten. Böen mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 120 Stundenkilometer rissen im Grazer Vorort Puntigam ein Dach samt Dachstuhl von einem Mehrfamilienhaus. Es stürzte auf einen benachbarten Parkplatz, wo es mehrere Autos unter sich begrub.

Allein in der Umgebung von Graz mussten etwa 80 umgestürzte Bäume von den Straßen geräumt werden. Zahlreiche Strom- und Telefonleitungen wurden gekappt.

Flugverkehr gestört
Auf dem Flughafen Graz wurden mehrere Flugzeuge beschädigt: Die Böen hatten einige Privatmaschinen umgeworfen, eine lag sogar auf dem Dach.

Auch auf dem Flughafen Wien in Schwechat kam es Donnerstagfrüh zu Behinderungen und Verspätungen im Flugverkehr. Vorübergehend musste auch eine Piste gesperrt werden.

"Schaut aus wie nach Bombenangriff"
"Es schaut aus wie nach einem Bombenangriff", hieß es von Seiten der Feuerwehr auch im Burgenland: Über 250 Keller und Garagen standen unter Wasser. Besonders betroffen war die Region um Bad Sauerbrunn. Eine Straße stand bis zu einen halben Meter hoch unter Wasser, berichtete die Feuerwehr.

Schneepflug gegen Hagel
©Bild: Waltraud Fohringer
©Bild: Waltraud Fohringer
In Tirol, Kärnten und Salzburg gingen zum Teil schwere Hagelunwetter nieder. Auf der Inntalautobahn musste sogar der Schneepflug ausrücken, um die Hagelkörner von den Fahrbahnen zu schieben. Mehrere Straßen mussten wegen Überflutungen und Vermurungen zeitweise gesperrt werden.

Rekordregenmengen fielen auch in Niederösterreich und Oberösterreich. Auch hier kam es zu Überschwemmungen.

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