Rooney stellt alle in den Schatten
Lustige Werbeclips mit prominenten Kickern zu Gast in den Favelas haben spätestens seit Dienstag ausgedient.
In Großbritannien setzt Nike aufs Ganze: die St.-Georgsflagge und Wayne Rooney. Als hätte hier Hermann Nitsch seine Finger bei der Ikonografie im Spiel gehabt, sieht man den rauen Helden Rooney, der quasi mit blutroter Farbe das Georgskreuz auf seinem Körper trägt.
Rooney, der Drachentöter
St. Georg ist der Schutzheilige Englands. Schon bei den Kreuzzügen haben die Engländer das rote Kreuz auf ihren Gewändern getragen. "Just do it", lautet der bekannte Slogan des Sportartikelherstellers aus den USA - und man darf sich im Kopf die verschiedensten Bedeutungen zusammenspinnen. Zieht Rooney aus dem Mutterland des Fußballes gegen die Ungläubigen zu Felde?
In zahlreichen Blogs sorgt das Rooney-Sujet, das zuerst auf einem Gebäude in London neben der Autobahn M6 zu sehen war, für hitzige Debatten.
Werbung für die falsche Firma?
Für die einen ist Rooney ein Verräter, weil er doch für die falsche Firma wirbt. Großbritannien wird von Umbro ausgerüstet, einem Unternehmen, bei dem vor allem viele britische Klubs unter Vertrag stehen.
Parlamentarier der Linken beklagen die kriegerische Konnotation des Werbeplakats, und in kirchlichen Kreisen ist man wenig erfreut über die Anbringung des Kreuzes auf einem nackten Sportlerkörper.
Andere sehen in der St.-Georgssymbolik auf Rooneys Körpers einen dezidiert feindlichen Akt gegenüber islamischen Ländern.
Rooney von Idee "begeistert"
Rooney hat seit dem Jahr 2004 mit Nike einen Vertrag, der laut britischen Medien mit zehn Millionen Pfund für zehn Jahre dotiert ist. Die "Sun" zitiert Quellen, die von einem begeisterten Rooney erzählen: "Er war von der Idee mit dem Kreuz auf seinem Körper begeistert, weil er seine Leidenschaft, für sein Land spielen zu können, darstellen wollte."
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