Zittern vor "Alberto"

Gespanntes Warten auf "Alberto".
Der Tropensturm "Alberto" hat am Dienstag kurz vor Florida an Stärke verloren."Alberto" stand kurz davor, zum ersten Hurrikan der Saison zu werden.

Über dem Golf von Mexiko hatte er nach Angaben des Nationalen Hurrikan-Zentrums der USA Montagfrüh an Kraft gewonnen und Windgeschwindigkeiten von 110 Kilometern pro Stunde entwickelt. Ab 119 Kilometern pro Stunde wird er als Hurrikan der Stärke eins eingestuft.

"Schwere Schäden möglich"
"Wir wollen nichts übertreiben, wir wollen aber auch nichts auf die leichte Schulter nehmen", sagte der Direktor des Hurrikan-Zentrums, Max Mayfield, dem Sender CNN. "Alberto" sei nach wie vor in der Lage, schwere Schäden zu verursachen.

Notstand bereits ausgerufen
Derzeit zieht "Alberto" auf die Nordwestküste des US-Bundesstaates Florida zu. Gouverneur Jeb Bush erklärte schon vorbeugend den Notstand.

Die US-Behörden forderten mehr als 20.000 Bewohner der Golfküste Floridas auf, sich vor "Alberto" in Sicherheit zu bringen.

Vorgelagerte Inseln, Überflutungsgebiete und Wohnwagensiedlungen sollten verlassen werden. 26 Notquartiere in 16 Bezirken wurden geöffnet.

Bevölkerung deckt sich ein
Hausbesitzer versorgten sich mit Kettensägen, Spanplatten und Notvorräten. Die US-Katastrophenschutzbehörde FEMA stellte Busse zum Transport von bedrohten Bewohnern bereit.

"Stark genug für Schäden"
"Es ist kein schwerer Hurrikan, genau genommen ist es noch gar kein Hurrikan, aber er ist stark genug, um Schäden zu verursachen", sagte der Chef des Nationalen Hurrikan-Zentrums, Max Mayfield.

Überflutungen auf Kuba
Am Montag hatte "Alberto" dem Westen Kubas heftige Regenfälle gebracht. Einige baufällige Gebäude stürzten ein, tief liegende Gebiete in der Hauptstadt Havanna wurden überflutet. Berichte über größere Schäden oder Verletzte lagen nicht vor.

Zeitigster Hurrikan seit 40 Jahren
Nach Angaben des Hurrikan-Zentrums wäre "Alberto", sollte er noch an Stärke gewinnen, der zeitigste Hurrikan seit 40 Jahren in den USA. Der früheste jemals in einem Jahr verzeichnete Hurrikan war am 9. Juni 1966 "Alma".

Die Hurrikan-Saison im Atlantik beginnt jeweils am 1. Juni und dauert bis zum 30. November.

Rekord im Vorjahr
Die vergangene Hurrikan-Saison über dem Atlantik brach alle Rekorde. Aus 28 schweren Stürmen entwickelten sich 15 Hurrikans. Sieben davon waren bedeutende und sehr zerstörerische Wirbelstürme mit Windgeschwindigkeiten ab 178 Kilometer pro Stunde.

Mit mehr als 1.300 Toten war "Katrina" der unheilvollste Hurrikan seit 1928. Den Rekord als heftigster und stärkster Wirbelsturm hält seit dem vergangenen Oktober aber "Wilma".

Menschen noch in Notquartieren
Besonders die Stadt New Orleans wurde durch "Katrina" in Mitleidenschaft gezogen.

Etwa 100.000 Menschen, deren Häuser im August vergangenen Jahres durch den Hurrikan "Katrina" zerstört wurden, leben noch immer in provisorischen Unterkünften. Damit sind sie nur unzureichend vor weiteren Stürmen geschützt.

Dämme nicht rechtzeitig fertig
Die Behörden haben zudem bereits eingeräumt, dass sie die Sicherung der Infrastruktur und die Verstärkung der unter "Katrina" gebrochenen Dämme nicht rechtzeitig abschließen können.

"Katrina" hatte die Hurrikan-Stufe drei gehabt und Windgeschwindigkeiten von bis zu 209 Stundenkilometern erreicht.

Warum gibt es mehr Hurrikans?
Seit 1995 registrieren die US-Klimaexperten einen deutlichen Anstieg der Wirbelstürme über dem Atlantischen Ozean und im karibischen Raum.

Unter Klimaforschern und anderen Wissenschaftlern ist es strittig, ob es sich dabei um natürliche, zyklisch wiederkehrende Veränderungen des Klimas und der Meerestemperaturen handelt oder um einen von Menschen und Umweltverschmutzung verursachten Klimawandel.

Die derzeit registrierte Zunahme der Sturmaktivitäten wird nach Ansicht von US-Meteorologen zwischen 15 und 40 Jahre anhalten.

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