Immerhin erfüllten aber noch immer 97 Prozent der 268 geprüften Badegewässer die vorgeschriebenen EU-Mindeststandards und 81,7 Prozent sogar die freiwilligen höheren Qualitätsstandards.
Nur Lob im Vorjahr
Im Jahr davor waren die heimischen Badeseen so sauber wie noch nie seit der Messung gewesen. Damals hatten 98,9 Prozent die Mindeststandards und 83,1 Prozent die strengeren Werte erreicht.
Rote Karte für acht Gewässer
Außerdem erhielten im jüngsten Bericht acht Badeteiche bzw. Flussbäder (Badeteich Poysdorf, Badesee Andau, Donau Weißenkirchen, Thiersee-West, Flussbad Langenlois, Donau Altenarm Weitenegg, Wallersee, Strandbad Seekirchen, Flussbad St. Ruprecht) der geprüften Gewässer die Rote Karte, während im Jahr davor nur drei Flussbäder die Mindeststandards nicht erfüllt hatten.
Positive Erwähnung
Die EU-Kommission erwähnt in ihrem Bericht auch positiv, dass Österreich ein neues Badegebiet aufgenommen hat und seit 1997, seit gemessen wird, nur sechs von der Prüfliste genommen hat, wofür gute Gründe notwendig sind.
Deutsche Gewässer sauber
Die Badegewässer in Deutschland - ob am Meer, in Flüssen oder in Seen - sind ebenfalls sauber, wie die Ergebnisse zeigen.
An den Küsten lag die Qualität 2005 statistisch sogar ein wenig über der des Vorjahres. Die 388 geprüften Strände erfüllten zu 99 (2004: 98,7) Prozent die Anforderungen. Bei den 1554 untersuchten Binnengewässer fiel die Qualität ein bisschen schlechter aus. 2005 entsprachen 94 (95,1) Prozent der Norm.
Exzellente Werte für Griechenland und Zypern
Frankreich und Spanien konnten die Qualität des Badewassers im vergangenen Jahr sowohl an den Küsten als auch im Landesinneren verbessern. Griechenland und Zypern bescheinigte die Kommission exzellente Werte. An den italienischen Küsten verschlechterte sich die Qualität erneut leicht.
Zwar sei das Niveau insgesamt gut, dennoch gebe es diesen Trend schon seit 2002. Ein gutes Zeugnis stellte die Brüsseler Behörde Dänemark und den Niederlanden aus.
Tricks nutzen nichts
Vor allem EU-Staaten mit langen Küstenabschnitten haben in den vergangenen Jahren versucht, das strenge EU-Prüfregime dadurch auszutricksen, dass einfach Badestrände von der amtlichen Liste genommen wurden.
Verfahren gegen mehrere Länder
Die Kommission hat daher im April Vertragsverletzungsverfahren gegen mehrere Staaten (Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Italien, die Niederlande, Portugal, Schweden) gestartet, die seit den frühen neunziger Jahren 7.000 Badegewässer von der Liste gestrichen haben.
Verschlechterung in gesamter EU
Insgesamt hat sich die Qualität der Badegewässer auch in der gesamten EU in der Badesaison 2005 etwas verschlechtert, vor allem die der Binnengewässer.
"Neue" drücken Wertung
Grund dafür ist vor allem, dass in dem Bericht erstmals alle neuen Mitgliedstaaten, also auch Polen, Lettland, Ungarn und Malta, enthalten sind.
Diese haben oft noch Probleme mit den genauen Prüfungen, weswegen viele Badegebiete als nicht ausreichend geprüft ausgewiesen werden.
Strände als Sorgenkind
Insgesamt erfasst die EU 20.914 Badegebiete, davon liegen 14.230 an Küsten und 6.684 im Binnenland. Die Statistik für die Meeresstrände zeigt eine leichte Verschlechterung.
Im vergangenen Jahr erfüllten 96,1 (2004: 96,7) Prozent der Badeplätze an der Küste die Norm. Die Wasserqualität der Binnengewässer fiel das dritte Jahr in Folge. 2005 erfüllten 85,6 (89,4) Prozent die Auflagen.
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