Bis zu 15.000 Euro pro Yacht

Sardinien wird nun sogar Milliardären zu teuer.
Die italienische Mittelmeerinsel Sardinien, beliebtes Ferienziel der Reichen und Schönen und Lieblingsrefugium von Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi, legt sich mit den wohlhabenden Gästen an. Seit heuer gelten drastische Luxussteuern, mit dem Effekt, dass die Promis nun, zumindest teilweise, die Insel meiden.

So bleiben etwa der amerikanische Multimilliardär Bill Gates und Microsoft-Mitbegründer Paul Allen heuer der Trauminsel fern, um sich 15.000 Euro Yachtsteuer zu sparen.

Gates legt nicht an
Die Zeiten da Gates - sein Aktienvermögen wird auf über 40 Milliarden Dollar (31,4 Mrd. Euro) geschätzt - und Allen mit dessen 120-Meter-Yacht "Octopus" vor der Costa Smeralda kreuzten, gehören wohl der Vergangenheit an, schreibt der "Corriere della Sera".

Nach der Einführung der "Reichensteuer" zum 1. Juni sei der Kurs der Megayacht geändert worden, berichtete die Zeitung unter dem Titel "Die Luxussteuer verjagt Bill Gates".

"Bisher kein Euro durch Reiche"
"Ich habe nichts gegen die Reichen, aber bis zum heutigen Tag verdient Sardinien keinen Euro an den Häusern der Nicht-Einwohner", rechtfertigt sich dagegen Sardiniens Gouverneur Renato Soru.

Steuer auf Luxusvillen und Yachten
Mit großer Mehrheit beschloss das Regionalparlament kürzlich eine Luxussteuer auf die äußeren Zeichen des Reichtums der Gäste.

Sie ist fällig für Nicht-Sarden und Teilzeit-Bewohner, deren Häuser oder Wohnungen weniger als drei Kilometer vom Meeresufer entfernt stehen, die Schiffe von mehr als 14 Metern Länge besitzen oder mit Privatjets auf die Insel fliegen.

10.000 Euro für 30-Meter-Schiff
Schon für ein 14-Meter-Boot muss man 1.000 Euro pro Jahr auf den Tisch blättern, selbst wenn man nur einmal ankern will. Ein 30-Meter-Schiff koste immerhin bereits 10.000 Euro. Die Insel hofft auf Steuereinnahmen zwischen 300 und 700 Millionen Euro jährlich.

"Harter Schlag" für Häfen
Gates' Absage sei ein "harter Schlag", kommentiert der Chef eines Yachthafens im feinen Porto Rotondo im Nordosten des Mittelmeer-Eilands. Hinzu komme, dass die Preise zum Anlegen in Sardinien ohnehin sehr viel höher seien als in anderen italienischen Yachthäfen.

45.000 Euro Kosten für Berlusconi
Der Vorzeige-Steuerpflichtige für die neue Abgabe ist damit der vormalige Regierungschef und reichste Mann Italiens, Berlusconi. Für sein 50 Hektar großes Luxusdomizil Villa Certosa in Porto Rotondo mit sechs Schwimmbädern, Privatteich, Amphitheater und Kakteenplantage müsste er jährlich 45.000 Euro Steuern zahlen, rechnete der "Corriere della Sera" vor.

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