Immer größere Shopping-Center | |
Graz könnte schon bald Österreichs Einkaufshauptstadt werden.
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Bereits 120 Einkaufszentren mit mehr als 5.000 Quadratmeter Verkaufsfläche machen - neben der ungebremsten Expansion von Handelsketten - dem traditionellen Einzelhandel in Österreich das Leben schwer. Dabei scheint der Markt noch nicht gesättigt. Einer aktuellen Studie zufolge sollen die bestehenden Shopping-Center nicht nur weiter ausgebaut werden, auch eine Reihe von neuen Projekten warten auf ihre Realisierung. "Mehr Auswahl und Kompetenz" Angesichts geänderter Kundenwünsche stehen 15 bestehende Zentren vor einer Modernisierung, wobei diese in den meisten Fällen auch eine wesentliche Erweiterung der Verkaufsfläche mit sich bringen wird, so das Beratungsstudio RegioPlan. Mehr Fläche vermittle mehr Auswahl und Kompetenz, so die Argumentation. Zudem würden einige ältere Shopping-Center etwa bei der Lage, den Parkmöglichkeiten und dem Branchenmix Schwächen aufweisen. 38 neue Standorte In Summe sollen in den kommenden drei Jahren rund 800.000 Quadratmeter verbaut werden, ein Großteil davon für nicht weniger als 38 derzeit in Planung befindliche neue Einkaufzentren. Dabei könnte schon bald Graz der derzeitigen Einkaufshauptstadt Wien den Rang ablaufen, da rund um die steirische Hauptstadt drei neue Shopping-Center mit jeweils über 30.000 Quadratmeter Verkaufsfläche geplant seien. Damit hätte Graz die höchste Verkaufsflächendichte bei Einkaufszentren pro Einwohner in Österreich, zudem die meisten Shopping-Center unter den Top Ten. 200 Fußballfelder Noch befinden sich die meisten der hundert größten Einkaufszentren, deren Verkaufsfläche in Summe mit 1,64 Millionen Quadratmeter so groß wie 200 Fußballfelder ist, noch in Wien. Danach folgen Niederösterreich und Oberösterreich, wobei gemessen an der durchschnittlichen Verkaufsfläche je Einkaufszentrum Niederösterreich mit etwa 19.500 Quadratmetern die Nase vorn hat.
Österreich im Spitzenfeld Österreich liegt bereits jetzt im europäischen Spitzenfeld und hat nach Norwegen, Schweden und den Niederlanden mit 277 Quadratmetern die viertgrößte Fläche pro 1.000 Einwohner mit Shopping-Centern verbaut - mehr dazu in oesterreich.ORF.at. Handelsketten auf dem Vormarsch Gefüllt werden die künftigen Einkaufszentren wohl nach wie vor in erster Linie mit Filialen bekannter Handelsketten. Denn während die Zahl der vom Unternehmer selbst geführten Geschäfte kontinuierlich abnimmt - laut RegioPlan schließen pro Tag im Schnitt drei Geschäfte -, setzen Handelsketten weiter auf Expansion. Allein bis Ende 2006 sollen 1.500 neue Standorte von rund 400 Filialisten eröffnet werden. Bevorzugte Standorte bilden dabei mit 32 Prozent Stadtzentren, wobei sich Einkaufszentren mit 29 Prozent nur knapp geschlagen geben müssen. Trend geht Richtung Innenstadt Dabei zieht es auch Einkaufzentren zunehmend in die Innenstadt, so RegioPlan. Die derzeitige Expansionswut dürfte allerdings nicht allzu lange anhalten: Bereits ab 2016 werden eine Trendumkehr und ein deutlicher Rückgang der Verkaufsflächen prophezeit. Link: |
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