Jahrelange Verzögerungen

Die Bauarbeiten für den Freedom Tower sollen sechs Jahre dauern.

  Viereinhalb Jahre nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 hat jetzt in New York offiziell der Neubau des World Trade Center begonnen.

Freedom Tower und vier weitere Hochhäuser

Die Bauarbeiter auf "Ground Zero" sollen innerhalb von sechs Jahren den Freedom Tower errichten. Mit 541 Metern soll er das höchste Gebäude der USA werden.

Außerdem sind vier weitere Hochhäuser geplant. "Wir werden uns angesichts des Terrors nicht wegducken", sagte der Gouverneur des Staates New York, George Pataki. Bereits in drei Jahren soll eine Gedenkstätte eröffnet werden.

Ständiger Streit

Der Beginn der Bauarbeiten hatte sich immer wieder verzögert. Zunächst wurde über die architektonische Gestaltung und die Ausrichtung des Gedenkkomplexes gestritten, dann über die Sicherung der Bauten gegen neue Anschläge und schließlich über die Finanzierung des Sieben-Milliarden-Dollar-Projekts.

Silverstein gab Kontrolle ab

Nach zähen Verhandlungen gab der Pächter des Geländes, Larry A. Silverstein (74), schließlich den Forderungen der Stadt und des Bundesstaates New York nach: Er erklärte sich damit einverstanden, die Kontrolle über den Freedom Tower an die Behörden abzutreten. "New York hat lange genug gewartet", begründete er sein Einlenken.

Ein "düsteres Symbol für die Ära Bush"?

Unklar ist noch, wer in den Freedom Tower einmal einziehen soll. Privatunternehmen haben bisher kein Interesse gezeigt. Zum einen befürchten viele einen neuen Terroranschlag, zum anderen gibt es in New York jetzt schon ein Überangebot an Bürofläche.

Der ursprüngliche Entwurf für den Freedom Tower von Daniel Libeskind ist mittlerweile auf Betreiben Silversteins stark geändert worden. Mit seinem riesigen Betonsockel ähnelt er nach Meinung von Kritikern einem Festungsturm, der zu einem "düsteren Symbol für die Ära Bush" werden könnte.

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