Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat erneut mit antisemitischen Äußerungen für einen Eklat gesorgt.
Nachdem Ahmadinedschad zuletzt bereits mehrfach trotz internationaler Proteste den Holocaust in Zweifel gezogen hatte, sprach er nun erneut von einer bevorstehenden Vernichtung Israels.
"Der Auslöschung entgegen"
"Ob es einem gefällt oder nicht, das zionistische Regime geht der Auslöschung entgegen", sagte Ahmadinedschad am Freitag in Teheran. Israel sei "ein verfaulter, dürrer Baum", der von einem einzigen Sturm entwurzelt werde.
Die Serie von antisemitischen und israelfeindlichen Äußerungen Ahmadinedschads hatte im Oktober vergangenen Jahres begonnen. Damals forderte er, Israel sollte "von der Landkarte ausradiert" werden.
Israel: Auf einer Stufe mit Saddam
Der israelische Spitzenpolitiker und Chef der Arbeiterpartei, Schimon Peres, zog nach diesen neuerlichen antisemitischen Ausfällen des iranischen Präsidenten einen direkten Vergleich zum gestürzten irakischen Machthaber Saddam Hussein.
Ahmadinedschad werde wie Saddam enden, sagte Peres am Samstag nach einem Bericht von Radio Israel mit Blick auf den früheren Machthaber, dem inzwischen wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit der Prozess gemacht wird.
"Repräsentiert Satan, nicht Gott"
"Ahmadinedschad repräsentiert Satan, nicht Gott", fügte Peres demnach hinzu. "Die Geschichte hat die Verrückten verurteilt und jene, die das Schwert erhoben haben." Die Äußerungen des iranischen Präsidenten stellten eine direkte Gefahr für Israel dar.
USA protestieren scharf
Auch die US-Regierung kritisierte die Worte des iranischen Präsidenten scharf. Dessen Rhetorik vermehre nur die Ängste und Sorgen der internationalen Gemeinschaft vor iranischen Atomwaffen, sagte US-Außenamtssprecher Sean McCormack am Freitag in Washington.
Es bestehe Grund zu großer Sorge, wenn ein gewähltes Staatsoberhaupt zur Vernichtung eines anderen Landes aufrufe.
Erneut Holocaust in Frage gestellt
Ahmadinedschad hatte bei seiner Rede am Donnerstag außerdem erneut den Mord an Millionen von Juden im Dritten Reich in Zweifel gezogen.
"Es mag Zweifel über den Holocaust geben. Aber es gibt definitiv keine Zweifel über den Holocaust der vergangenen Jahre in Palästina", wurde Ahmadinedschad zitiert.
"Einige Leute glauben, dass während des Zweiten Weltkriegs viele Juden ums Leben kamen. Mit allem nötigen Respekt: Warum sollen die Palästinenser für das angeblich Geschehene den Preis zahlen?", sagte Ahmadinedschad nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur ISNA.
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