Polizei konnte nicht vor die Tür | |
Trotz der verheerenden Schäden schätzen sich die Menschen in der Region erleichtert über den Verlauf der Sturmnacht.
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Der schwerste Wirbelsturm seit 20 Jahren hat im Nordosten Australiens eine Schneise der Verwüstung geschlagen. Mit bis zu 300 Stundenkilometern war der Zyklon "Larry" am Montag in den frühen Morgenstunden auf Land getroffen. Die Bananen- und Zuckerrohrernte in der Gegend ist vernichtet. 50.000 Haushalte waren ohne Strom, rasche Abhilfe unmöglich. Im Bundesstaat Queensland wurde der Ausnahmezustand ausgerufen, das Militär hielt sich für einen Katastropheneinsatz bereit. "Totale Zerstörung" In der Stadt Cairns soll es mindestens 20 Verletzte geben. Bäume wurden entwurzelt und Stromleitungen zerfetzt. Tausende Küstenbewohner hatten jedoch bereits vor dem herannahenden Sturm ihre Häuser verlassen und in Schulen und Hotels Schutz gesucht. In Innisfall sprach Bürgermeister Neil Clarke von "totaler Zerstörung". Die Häuser seien buchstäblich um die Menschen herum in sich zusammengebrochen. Die Polizei konnte trotz Hunderter Notrufe nicht ausrücken, weil die Beamten ihre Station nicht verlassen konnten. Wie "Katrina" Der Sturm war zunächst in die höchste Kategorie fünf eingestuft worden. Die Behörden verglichen seine Stärke mit der des Hurrikans "Katrina", der vorigen August die Küste des US- Bundesstaates Louisiana und vor allem die Großstadt New Orleans verwüstet hatte. Zyklone sind wie Hurrikans tropische Wirbelstürme, die ihre Kraft über dem Meer gewinnen. Die Behörden erwarteten, dass "Larry" auf dem erwarteten Weg landeinwärts an Stärke verliert. Noch in der Nacht wurde der Sturm auf die Kategorie drei zurückgestuft. Glück im Unglück Für eine Einschätzung der angerichteten Schäden sei es noch zu früh, sagen die Behörden. Es sei auch für die Einsatzkräfte "noch immer zu gefährlich, um da rauszugehen - von uns selbst ganz zu schweigen", sagte etwa eine Sprecherin des Barriere-Riff-Nationalparks. Trotz der verheerenden Schäden schätzen sich die Menschen in der Region glücklich über den Verlauf der Sturmnacht. Der Zyklon hatte eine größere Wucht als der tropische Wirbelsturm "Tracy", durch den 1974 in Darwin 71 Menschen starben und 20.000 obdachlos wurden. "Extrem gut davongekommen" "Wir sind da extrem gut davongekommen", sagte etwa Jim Guthrie von der Gesundheitsbehörde von Queensland. Er machte dafür gerade den Umstand verantwortlich, dass die Leute durch die ständige Zunahme von Wetterkatastrophen bereits wüssten, was zu tun sei. Die Behörden befürchten allerdings, dass erst nach dem Sturm mit Verletzten oder gar Toten zu rechnen ist. Die Katastrophenschutzbehörde warnt ausdrücklich vor tödlichen Tieren, die mit den heftigen Niederschlägen ins Landesinnere gelangen könnten. "Schlimme Nacht" für alle Katastrophenschutz-Beauftragter Peter Rekers mahnte, im Moment vor allem Kinder von Gewässern und überfluteten Stellen fernzuhalten und "vor Krokodilen und Schlangen auf der Hut zu sein". Die hätten nämlich auch "eine schlimme Nacht gehabt". Links:
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